Turbo Pascal:
Selbstbeschwichtigung
Selbstbeschwichtigung
Frei nach Peter Handkes Text Selbstbezichtigung (1965) hat Turbo Pascal im Jahr 2016 Geständnisse von Mitbürger_innen und Zeitgenoss_innen gesammelt, recherchiert und aufgeschrieben: Es häufen sich Schuldgefühle auf Grund von ererbten Privilegien, ungelöste Widersprüche im eigenen Handeln, unerfüllte Imperative und Tatenlosigkeit jeglicher Art. Diese Ansammlung von kleinen und großen, konkreten und diffusen Schuldgefühlen wird von Turbo Pascal im Theater ausgebreitet und Abend für Abend aufgearbeitet. Die Gruppe lädt ein zu einer kollektiven Selbstbeschwichtigung und lässt die Sophiensæle zu einem öffentlichen Ort der Selbstanklage werden: Wann ist es Zeit zu beschwichtigen und wann zu bezichtigten? Welche Schuldzuweisung werden spätere Generationen über uns sprechen?
Turbo Pascal spricht, schleppt und schreddert die Schuldgefühle aller Anwesenden. Wir gehen umher, wir gehen in uns und wir kehren um. Werden wir unser Verhalten in Zukunft in irgendeiner Form verändern?
KONZEPT Turbo Pascal MIT Angela Löer, Friedrich Greiling, Frank Oberhäußer, Eva Plischke, Margret Schütz RAUM Janina Janke MUSIK Friedrich Greiling ASSISTENZ Selina Lukesch
Eine Produktion von Turbo Pascal in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE. Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin - Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten.
Foto © Manuel Kinzer
TURBO PASCAL entwickelt interaktive Performances, die das Theater zum Versammlungs- und Verhandlungsraum gesellschaftlicher Prozesse, Dynamiken und Utopien machen. Zudem realisiert das Kollektiv, das sich im Kontext des Studiengangs Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis in Hildesheim gründete, partizipative Projekte mit Bürger*innen oder Jugendlichen und konzipiert Gesprächs- und Kommunikationsformate. Seit 2008 hat das Kollektiv seinen Sitz in Berlin und arbeitet kontinuierlich mit den Sophiensælen zusammen.