Sophienstrasse 18
10178 Berlin-Mitte
Saison 24/25
Tanz/Performance Ticket Premiere
20:00
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Tanz Ticket Premiere

Sebastian Matthias:
WALLEN

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Sebastian Matthias:
WALLEN

Das Verb wallen beschreibt die Übertragung von Bewegungenwogenden Wassers oder Grases auf emotionale Regungen wie aufwallende Verärgerung, bebendes Schluchzen, furchtsames Zucken, krampfhaftes Gelächter. In Sebastian Matthias‘ neuer Produktion lässt sich wallen sowohl als Beben im fein abgestimmten Kontrahieren der Muskeln sowie als wellenförmiges, tänzerisches Muster begreifen. Die KünstlerInnen analysieren Bewegungen, in denen sich Emotionen manifestieren, lösen diese Verbindungen auf und überführen sie in abstrakte choreografische Bausteine. Was bleibt von der kulturellen Bedeutung der Emotion übrig? Wie entscheidend ist die Verbindung zwischen ihren Manifestationen und ihrem phänomenalen Gehalt? Wie verändert sich deren Erlebnis in dieser fortschreitenden Abstraktion? Je weiter die Analyse fortgetrieben wird, desto unsicherer werden die Grenzen zwischen den zunächst so eindeutigen Konzepten.

Die Fähigkeit des Körpers, andere Körper zu affektieren und affektiert zu sein, leitet durch das Stück. Jene ineinander übergehenden Intensitäten bilden die Grundlage für die Choreografie, die die TänzerInnen im kollektiven Prozess konstruieren. So werden emotionale Regungen nicht nur thematisch verhandelt und für das Definieren choreografischer Bausteine verwendet, sondern geben Ausschlag für das tänzerische Handeln. Auch der Sound als eigenständiger Körper erschließt sich diesen sich ständig verändernden Raum. In der reliefartigen Landschaft aus Drehstühlen haben ZuschauerInnen die Möglichkeit ihre Perspektive nach ihrem Befinden zu modifizieren. Wallen macht in einer immer neu auszuhandelnden Dramaturgie aus abstrahierten emotionalen Manifestationen ein Spektrum unbekannter emotionaler Vermischungen erfahrbar.

Wie mit Jassem Hindi arbeitete Sebastian Matthias bereits für seine Produktion TREMOR mit den Tänzern Lisanne Goodhue und Isaac Spencer sowie Nina Irina Witkiewic (Kostüm), Marcus Dross und Katarina Kleinschmidt (Dramaturgie) zusammen. Dieses Team, das mit TREMOR auch im Februar 2012 zur Tanzplattform Deutschland eingeladen war, wird nun für WALLEN durch die TänzerInnen Jan Burkhardt und Deborah Hofstetter verstärkt.

"Die Tänzer erzeugen im ausgetüftelten Zusammenspiel mit dem sich abrupt verändernden Licht und Jassem Hindis live produziertem Elektronik-Sound Spannungen und Stimmungen, die den Zuschauer auch gefühlsmäßig berühren: [...] Tanz ist hier unverstellt, ohne Theatralik oder demonstrative Virtuosität zu erfahren: in einer ungeschminkten Klarheit und unverstellten Schönheit, die den Betrachter zunehmend in den Bann zieht."

Hamburger Abendblatt, 05. Mai 2012

Klaus Witzeling: Die Sehnsucht des Nacktmenschen nach dem verlorenen Fell

www.abendblatt.de

RESERVIERUNG ERFORDERLICH

KONZEPT, CHOREOGRAFIE Sebastian Matthias mit Jan Burkhardt, Lisanne Goodhue, Deborah Hofstetter, Isaac Spencer TANZ Jan Burkhardt, Lisanne Goodhue, Deborah Hofstetter, Isaac Spencer SOUND Jassem Hindi KOSTÜME Nina Irina Witkiewicz LICHT, BÜHNE Tanja Rühl DRAMATURGIE Katarina Kleinschmidt, Marcus Dross REGIEASSISTENZ Jannikhe Möller PRODUKTIONSLEITUNG ehrliche arbeit – freies Kulturbüro Technische Leitung Arne Schmitt

Eine Produktion von Sebastian Matthias, in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg, der Dampfzentrale Bern und SOPHIENSÆLE. Gefördert aus Mitteln der Kulturbehörde Hamburg, des Regierenden Bürgermeister von Berlin - Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten und der Rudolf Augstein Stiftung. Mit freundlicher Unterstützung von den Uferstudios Berlin. Wir bedanken uns bei unserem Medienpartner taz.die tageszeitung.

SEBASTIAN MATTHIAS studierte bis 2004 an der Juilliard School in New York und tanzte anschließend am Nürnberger Staatstheater und bei Hubbard Street Dance Chicago, USA. Nach Deutschland zurückgekehrt, studierte er an der FU Berlin Tanzwissenschaft (MA,  2010) und beschäftigte sich gemeinsam mit Karin Hermes mit dem Tanzrepertoire des 20. Jahrhunderts. Ausgehend vom Bauhaus beginnt die Beschäftigung mit Bewegungsqualitäten, welche seine choreografische Arbeit bis heute prägt. 2009 war er Artist‐in-Residence im Rahmen von Pépinières européennes pour jeunes artists am LADMMI, Montréal und 2010 Residenzchoreograf am K3 | Tanzplan Hamburg. Seine Arbeit Tremor (2011) wurde mit dem Jurypreis der Sophiensæle beim 100° Festival 2011 ausgezeichnet und zur Tanzplattform Deutschland 2012 und ImPulsTanz eingeladen. Er vertiefte seinen Ansatz zur künstlerischen Forschung mit einem Doktoranden-Stipendium am Graduiertenkolleg Versammlung und Teilhabe der Hafen Universität Hamburg. Er erweitert seinen Fokus um partizipative Prozesse aus und erprobt diese in Forschungsgruppen mit Zuschauern innerhalb der groove space- Serie, die in Form von Performances von 2014 bis 2017 in unterschiedlichen Städten produziert wurde.

sebastianmatthias.com

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