Sophiensæle

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Programm

Programm
Claire Vivianne Sobottke
à mort – Ein choreografischer Liederzyklus für drei Stimmen
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März 22 23 24 25 | 19.00 Uhr
Tickets
Tanz/Performance
Festsaal | 15/10 €

à mort ist eine performativ-musikalische Auseinandersetzung mit Prozessen der Dominanz, des Sterbens und Tötens. In einer vom Memento Mori inspirierten Installation aus natürlichen und künstlichen Materialien entstehen exzessive Szenen der Zerstörung. Die weibliche Stimme tritt in einer sterbenden Welt als kraftvolle physische Präsenz hervor und stellt das groteske, menschliche Dominazbegehren in Frage.

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März 31 | 19.00 Uhr
April 01 | 19.00 Uhr
Tickets
Performance
Festsaal | 15/10 €

Eine Bauchrednershow der anderen Art: Im Dialog mit einer chronisch kranken Klappmaulpuppe ergründet Hendrik Quast den Eigensinn des Darms. Zwischen Bauchredner und Krankheitspuppe entfacht sich ein Beziehungsdrama mit Fäkalhumor, Parodietherapie und Bauchgesang. Mit Mitteln der Unterhaltungskunst wird so das Geschehen oft unsichtbar bleibender chronischer Krankheiten inszeniert und es eröffnen sich neue Humorräume, in denen Krankheit kein Tabu mehr ist.

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April 01 02 | 17.00 Uhr
April 04 | 20.00 Uhr
Tickets
Hochzeitssaal | 15/10 €

Milliarden Jahre Widerhall entstand nach Reisen Naoko Tanakas in das kontaminierte Gebiet von Fukushima – ein Ort, an dem die Verbindung der Menschen zu ihrem Lebensraum für immer zerstört ist: In einer performativen Installation handelt Tanaka das ambivalente und konfliktreiche Verhältnis zwischen Menschen und Erde aus und lädt zu einer Reise in innere Landschaften.

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April 03 04 | 19.00 Uhr
April 03 04 | 21.00 Uhr
Tickets
Kantine | 15/10 €

Montag Modus: archive of futures präsentiert eine Performance-Installation, verortet im Grenzbereich zwischen Film, Tanz und Theater. Inspiriert von einer Begegnung mit drei älteren Tänzerinnen, die in den 1930er Jahren Teil des modernen Tanzes in Ungarn waren, erkundet Figuring Age in einer Choreografie der Erinnerungen, wie sich Widerstandstandsfähigkeit, Schweigen und Traumata in den Körper und in die Bewegung einschreiben.

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April 06 07 08 09 | 20.00 Uhr
Tickets
Festsaal | 15/10 €

Das choreografische Konzert We are going to Mars, das aus Videoarbeiten lokaler Künstler*innen in Uganda und den USA entstanden ist und mit der Live-Musik von Mourning [A] BLKstar zur Aufführung kommt, widmet sich der Geschichte des ersten afrikanischen Raumfahrtprogramms in Sambia.

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April 14 15
Tickets
Film/Video

Die Film-Version von The Making of Pinocchio ist parallel zur Bühnenshow auch online als Video on Demand verfügbar - für alle, die nicht ins Theater kommen können oder möchten. The Making of Pinocchio ist eine queere Überschreibung des Märchens von der lügenden Holzpuppe, die ein „echter Junge“ sein wollte. Cade & MacAskill resflektieren mit verspieltem Humor die eigene Liebesbeziehung während MacAskills gender transition und bewegen sich gekonnt zwischen Realität und Fiktion, Märchen und Autobiografie, Persönlichem und Politischem. >> HIEr GEHT ES ZUM VIDEO

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April 14 15 | 19.00 Uhr
Tickets
Festsaal | 15/10 €

The Making of Pinocchio ist eine queere Überschreibung des Märchens von der lügenden Holzpuppe, die ein „echter Junge“ sein wollte. In einem technisch versierten Live-Film-Dreh reflektieren Cade & MacAskill mit verspieltem Humor die eigene Liebesbeziehung während MacAskills gender transition und bewegen sich gekonnt zwischen Realität und Fiktion, Märchen und Autobiografie, Persönlichem und Politischem.

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April 14 15 | 21.30 Uhr
Tickets
Kantine | 15/10 €

Die Konzert-Performance begleitet die Veröffentlichung des ersten Solo-Pop-Albums von Astrit Ismaili, das von The Performance Agency in Zusammenarbeit mit Obsequeen, Lotic, Katu, Colin Self, Nömak, Europa und Mykki Blanco produziert wurde. Die Lyrics erzählen die Geschichte einer Pflanze, die einen physischen und spirituellen Wandel durchlebt, um die erste Blume der Welt zu werden. Das Projekt queert zeitgenössische Pop-Ästhetik und zeigt Kreativität als Strategie zur Überwindung existenzieller Grenzen.

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April 17 18 | 20.00 Uhr
Tickets
Festsaal | 15/10 €

Sorour Darabis Arbeiten beschäftigen sich mit Potentialen der Wiederaneignung, um aufzudecken, was durch binäres Denken verborgen liegt. In einer Art futuristischen Mythologie mit Wurzeln in sichtbaren und unsichtbaren, bewahrten und verlorengegangenen Tanztraditionen, hinterfragt Natural Drama das Konzept der „Natur“ und untersucht Darstellungen und Konstruktionen des sogenannten weiblichen Körpers.

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April 20 21 | 20.00 Uhr
April 22 23 | 18.00 Uhr
Tickets
Hochzeitssaal | 15/10 €

In dieser immersiven Arbeit zwischen Performance und Film geht das internationale, generationenübergreifende Team um Liz Rosenfeld Momenten des Wandels und der Transition nach. Durch die Geschichte von URSA, einem unfüllbaren Loch, wird der griechische Mythos um die Sternenbilder Ursa Major und Minor (der große und kleine Bär) aufgegriffen, während die eigenen Körper im Wandel untersucht werden.

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April 22 23 | 20.30 Uhr
Tickets
Festsaal | 15/10 €

In der Choreografie Untitled (Holding Horizon) führt Alex Baczyński-Jenkins seine Beschäftigung mit der Verhandung von Begehren, der Materialität von Gesten und den Affekten eines queeren Gemeinwesens fort. Durch sinnliche, verfremdete Gesten und den Boxstep – eine Bewegung, die in verschiedenen Gesellschaftstänzen verwendet wird – koexistieren Synchronisation, Genuss und Verbundenheit mit Desorientierung, Begrenzung und Verlust.

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April 27 28 29 | 20.00 Uhr
April 30 | 18.00 Uhr
Tickets
Festsaal | 15/10 €

There’s no business like show business. Melanie Jame Wolf und Teresa Vittucci fragen: Was braucht es, um eine Show great zu machen? Bekannt für ihre intensiven Solo-Arbeiten und kraftvolle Bühnenpräsenz nehmen die Künstlerinnen Entertainment, Theater und die Politik des Spektakels unter die Lupe. Als komisches Duo untersuchen sie dessen zärtlichen Intimitäten, die Macht über das Publikum und den Einfluss von Publikum und Raum auf die Show.

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April 28 29 30
Mai 01-08

Philosophiermaschine Online ist eine künstliche Intelligenz, die tote Denker*innen zu neuem Leben erweckt. Per Klick tritt das Online-Publikum mit Hannah Arendt, Karl Jaspers, Ernst Bloch und anderen in Dialog und kann ihre Themen für die Gegenwart neu verhandeln: Freiheit, Dissidenz, Anderssein, Zensur, gesellschaftliche Utopie, Hoffnung – zentrale Begriffe der europäischen Nachkriegsphilosophie. Sie entfalten vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen eine neue Relevanz.

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Mai 10 12 13 | 19.00 Uhr
Tickets
Festsaal | 15/10 €

Jeder erfolgreiche Blockbuster braucht einen zweiten Teil. Für das Markus&Markus Theaterkollektiv muss deshalb TITANIC II auf die Bühne. Das Sequel fängt dort an, wo der Film aufgehört hat: auf dem Meeresgrund. Es braucht also Sand, richtig viel Sand. Die Menschheit verbraucht jedes Jahr doppelt so viel Sand, wie alle Flüsse nachliefern. Die Folgen dieses Raubbaus sind greifbar. TITANIC II ist Kollisionskurs, Melodram, ein Telegramm vom sinkenden Schiff.

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Mai 11 12 13 14 | 21.00 Uhr
Tickets
Hochzeitssaal | 15/10 €

Inspiriert von den Fabelwesen und mythologischen Figuren aus Acâibü’l-mahlûkat, beschäftigt Göksu Kunak sich mit Begriffen von Tarnung und Selbstzensur. Die persische Kosmologie aus dem 13. Jahrhundert wurde ins Osmanische und später, mit Vorwort des aktuellen Präsidenten, ins Türkische übersetzt. Aus einer spekulativen Perspektive auf den Nahen Osten untersucht Kunak (Un)Sichtbarkeit und (Un)Verschleierung und das Konzept der Taqiyya aus dem Islam als Hypercamouflage.

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Specials

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Festival

Queer Darlings 4

Grafik
© Jan Grygoriew

april 14–23

Zum vierten und letzten Mal präsentieren die Sophiensæle die beliebte Frühlingsreihe Queer Darlings und bringen alte und neue Lieblinge nach Berlin. Die Arbeiten lokaler und internationaler Künstler*innen beschäftigen sich mit persönlichen und gesellschaftspolitischen Momenten der Veränderung, des Übergangs, der Krise und der Transition(en). Dazu überschreiben sie Volkstänze und -erzählungen, Märchen und Mythen aus queerer Perspektive, um humorvolle, immersive, sinnliche und fantasievolle Bühnenwelten jenseits binärer Normen zu erschaffen – und das Potenzial queerer Imagination für neue Visionen des Zusammenlebens zu feiern.

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Service

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Begleitprogramm

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Eva Meyer-Keller Some Significance

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© Katarina Markova
Performance
2018 Februar 01 02 03 04 | 19.30 Uhr
Festsaal
Suitable for English Speakers

Sie hat Kirschen auf alle nur erdenklichen Arten zu Tode kommen lassen, Naturkatastrophen nachgekocht oder Gebrauchsgegenstände des Theaterbetriebs zum Tanzen gebracht: Immer wieder lässt Eva Meyer-Keller in ihren international gezeigten Arbeiten Strukturen und Phänomene der Natur oder des Alltags auf choreografische Anordnungen treffen. So entstehen Konfrontationen, in denen menschliche und nicht-menschliche Körper zu gleichberechtigen Akteur_innen werden. Aus unterschiedlichen Gründen unbegreifliche Vorgänge, sei es ein Tsunami oder eine Hinrichtungsmethode, werden dann mit einem Mal im wörtlichen Sinn greifbar gemacht, obwohl oder gerade weil das, was wir sehen, aus dem scheinbar harmlosen Arsenal von Haushalts- und Heimwerkerbedarf kommt und wir so auf die eigene Imagination zurückgeworfen sind.

Den Ausgangspunkt für Meyer-Kellers neue Arbeit Some Significance bildet die Beschäftigung mit Modellen der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik. Woher beziehen sie ihre ungeheure Wirkungsmacht und Anziehungskraft? Warum fügen wir sie, beispielsweise das Atom, so dankbar und selbstverständlich in unsere Wahrnehmung der Welt ein – so als handele es sich um Sandkörner oder Salatschüsseln? Inwiefern durchkreuzen Modelle gängige Unterscheidungsmuster zwischen Kunst und Wissenschaft, in denen argumentiert wird, dass die Kunst die Wirklichkeit mit Fiktionen überschreibt, während die Wissenschaft analysiert, was und wie die Realität wirklich ist? Und wie verändert sich unser Spielraum, wenn die Grenze zwischen Wissen und Nicht-Wissen, Erkenntnis und Imagination in Bewegung gerät.

In Some Significance geht es nicht um die physische Illustration bestimmter physikalischer Modelle. Gemeinsam mit drei weiteren Performerinnen interessiert sich Eva Meyer-Keller vielmehr dafür, dass Modelle sich auch als kleine und große Erzählungen und fast schon poetische Strategien verstehen lassen, die wir (er)finden, um etwas zuvor Unerklärliches zu verdichten, zu konkretisieren, zu veranschaulichen. Das, was irgendwann die Form eines (mehr oder weniger) übersichtlichen Schaubilds annimmt und ein (mehr oder weniger) über Expertenkreise hinausreichendes Eigenleben in unserem kollektiven Bewusstsein führt, verweist schließlich auf etwas sehr Konkretes: auf die kleinteilige, aufwändige, oft mühselige Arbeit des Experimentierens. Anders als das Modell ist das Experiment kein steriler, abstrakter Raum, sondern ein Ort der Imagination, der Erwartung, der Behauptung und des Risikos. So reicht das Material, mit dem in der Modellbauwerkstatt von Some Significance gearbeitet wird, auch von gewichtigen Formeln bis zu ultraleichten Feinstrumpfhosen, von Äpfeln bis zu Anekdoten.

FEBRUAR 04 | 17 UHR | EINFÜHRUNG + DISKUSSION

Kunst trifft Wissenschaft: Gespräche aus dem Labor des Nicht-Wissens

GÄSTE Alexander Carmele, Eva Meyer-Keller, Constanze Schellow

EVA MEYER-KELLER studierte Choreografie in Amsterdam und Fotografie in Berlin und London. Ihre Arbeitsweise bleibt auch in den unterschiedlichen Konstellationen ihrer kollaborativen Projekte immer von einer konstruktiven Missachtung der Genregrenzen zwischen Bildender und Darstellender Kunst geprägt. Ihr Anliegen besteht darin, die Aufmerksamkeit der Beobachtenden auf das zu lenken, das eigentlich immer schon da ist: auf die kleinen, oft übersehenen Dinge. Ihre Arbeiten schaffen Räume, in denen es möglich ist, das absichtlich oder versehentlich Übersehene zu bemerken. Seit 2017 arbeitet sie an einer Serie in Auseinandersetzung mit Modellen, Verfahren und Konzepten aus den Naturwissenschaften.

TAMARA SAPHIR studierte Tanz und Theater in Buenos Aires und Paris, wo sie auch einen Master in Philosophie absolvierte. Seit 2009 lebt und arbeitet sie in Berlin, wo sie als Performerin, Dramaturgin und choreografische Beraterin mit verschiedenen unabhängigen Kompanien und Künstler*innen zusammenarbeitet, darunter Ariel Efraim Ashbel and friends, Constanza Macras//Dorkypark, Showcase Beat Le Mot, Santiago Blaum, Lola Arias, Dirk Cieslak//Lubricat co. und die queer-aktivistische Reggaeton-Musikband "Chocolate Remix". In ihrer eigenen Praxis und ihren Kollaborationen werden immer wieder philosophische Texte und Verweise auf die Geschichte der Philosophie genutzt und benutzt. Oft finden diese Texte nicht nur durch ihren konzeptuellen Inhalt Eingang in die Praxis, sondern auch durch eine gewisse Faszination dafür, wie diese Konzepte in den Texten selbst oder in der sie umgebenden Folklore "inszeniert" werden.

Annegret Schalke lebt und arbeitet als Tänzerin/Choreografin und Lichtdesignerin in Berlin. Sie ist Diplommathematikerin und schloss 2013 ein Studium im Fach Tanz, Kontext, Choreographie am HZT Berlin ab. Als Tänzerin arbeitete sie unter anderen mit Eva Meyer-Keller, Sheena McGrandles, Heiner Goebbels, Rose Beermann, Julian Weber. Sie entwirft außerdem Lichtdesigns im Bereich Tanz/Performance, beispielsweise in Zusammenarbeiten mit Enrico Ticconi & Ginevra Panzetti, mit Michelle Moura und anderen. 2015 erhielt sie ein danceweb Stipendium des Impulstanzfestivals Wien. Seit 2014 ist Teil der Licht-/Sound-/Video-Künstlerresidenzen Gangplank u.a. mit Bruno Pocheron. Sie ist Mitbegründerin des Choreograf*innen Kollektivs B A G.

AGATA SINIARSKA arbeitet auf dem Gebiet der erweiterten Choreografie. Sie platziert ihre Praxis zwischen dem, wie wir über die Welt denken und wie wir uns in ihr bewegen. Es ist ein Ort, an dem sich Somatik und Politik überschneiden – ein Ort, an dem Körperwahrnehmung auf soziales Engagement trifft – zwischen somatischen und ökologischen Landschaften, zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Körpern. Agatas derzeitige Forschung erforscht die Idee eines Anthropozän-Museums, Multi-Spezies-Archive in der Zeit des Aussterbens und verschiedene menschliche und nicht-menschliche Allianzen. 

KONZEPT, PERFORMANCE Eva Meyer-Keller ENTWICKLUNG PERFORMANCE Sheena McGrandles, Tamara Saphir, Annegret Schalke DRAMATURGIE, Text Constanze Schellow WISSENSCHAFTLICHE MITARBEIT Alexander Carmele MUSIK Rico Lee LICHTKONZEPT Annegret Schalke

Eine Produktion von Eva Meyer-Keller in Koproduktion mit PACT Zollverein und SOPHIENSÆLE. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds. Medienpartner: taz.die tageszeitung

Foto © Katarina Markova