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Seit vergangenem Frühjahr forscht das Ensemble matthaei & konsorten zur allgegenwärtigen, aber unsichtbaren Präsenz des Barocks im heutigen Berlin. Die Künstler*innen eignen sich die spannungsreiche Epoche an und vertiefen sich in sie mit persönlichen Geschichten, die vor vier Jahrhunderten ihren Anfang nahmen. Ein Film in einem Setting zwischen Installation und Surround-Theater präsentiert nun die Ergebnisse!
Berlin, aus Sumpf geboren und nach ihm benannt, begann im 17. Jahrhundert, seine Grundform zu entwickeln, welche die Stadt bis heute prägt. Unsere Klischees des Barocks bestehen meist aus stuckverzierten Fassaden, aus Symmetrien der Parkgestaltung oder der süffigen Darstellung von Pracht und Fülle. Das freie Ensemble um den Regisseur Lukas Matthaei taucht tiefer ein in die Begriffs-, Denk- und Lebenswelten der frühen Neuzeit und entdeckt deren andere Seiten: Den Beginn der Kolonialgeschichte, die bis heute wirkt, die Politik der Tänze und gesellschaftlichen Codes, den Dreck der Stadt und die Todesangst angesichts von Pest und Krieg.
Das Stück Die Sumpfgeborene begann im Spätsommer 2020 mit vier sogenannten „Probebohrungen“, Stadtdurchquerungen, bei denen barocke Schlacken und kollektive Rohstoffe der Imagination erforscht wurden: Von der Baustoffrecyclinghalle in Heinersdorf, über die Nikolaikirche in Mitte, weiter zum Mäusebunker in Lichterfelde und schließlich raus zu den Rieselfeldern nach Gatow.
Die Ergebnisse und Bohrkerne dieser Untersuchungen werden nun in einen Theaterfilm eingearbeitet: Der Festsaal der Sophiensæle verwandelt sich in eine Installation zwischen Filmset und Surround-Theater. Der Cast eignet sich schamlos Allegorien, Embleme, Tänze, Texte und Sounds des Barocks an und lässt durch diese hindurch die eigenen diversen Porträts zwischen Vergänglichkeit und Lebenslust aufscheinen. Und nach und nach entfaltet sich zu live eingespielter Barockmusik mit Elektrosamples ein barocker Ball.