Der Moment des Verschwindens ist durch die Ambivalenz von Vergehen und Neuanfang gekennzeichnet. In der Landschaft, im weitesten Sinne von Raum, Natur und Urbanem, wird das Verschwinden sichtbar: in dem "Was war", "Was ist" und "Was sein wird". In ihr verschwimmen die Grenzen eines Zeitbezugs: sie zirkulieren, wabern, lösen sich auf ? sie werden durchlässig. Die Landschaftserfahrung bildet den wesentlichen Schnittspunkt der Arbeiten der Künstlerinnen Heike König, Uta Neumann und Kristina Sporr.
Der Virchowsaal in den Sophiensaelen leugnet die Spuren, der in ihm stattgefundenen Ereignisse nicht. Mit jeder Schicht abblätternder Farbe wird eine andere Vergangenheit sichtbar. Inwieweit kann die Reflexion der Oberfläche die Möglichkeit für ein unmittelbares Erleben eröffnen? Die Künstlerinnen setzen dem in der Geschichte geschriebenen Raum den flüchtigen Moment dieser Ausstellung entgegen und bezeugen nach ihren je eigenen Maßgaben gerade das, was in einem Ereignis entschwindet.