Brüche und Kontinuitäten – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin
Programm
Brüche und Kontinuitäten

Deutsch, teilweise Englisch
5€ (Sonderpreis)/10€/15€/20€/25€
Relaxed Event
Zugänglich für blindes und sehbehindertes Publikum
Drei künstlerische Recherchen haben sich den historischen Spuren der Sophiensæle gewidmet: Die Geschichte jiddischen Theaters, Bodymind-Politiken & Crip History während der Weimarer Republik sowie die Sophiensæle als Ort von NS-Zwangsarbeit Nach der im September veranstalteten Werkstatt laden wir nun zum Abschluss von Brüche und Kontinuitäten zu den Endpräsentationen ein. Sie eröffnen Einblicke in die Geschichte des Hauses und laden zur Auseinandersetzung mit Fragen von Erinnerungskultur und historischer Aufarbeitung ein.
Dauer
- ca. 300 Minuten mit mehreren Pausen
Sprache
- Deutsche Lautsprache
- Eine Diskussionsrunde wird in englischer Lautsprache stattfinden
- Flüsterübersetzung nach Bedarf
Audiodeskription
- Die Veranstaltung ist zugänglich für blindes und sehbehindertes Publikum.
- Es gibt ein taktiles Leitsystem.
- Die vorangehende Tastführung/ Orientierung im Raum findet um 12:30 Uhr Uhr statt. Der Treffpunkt für die Tastführungen ist vor der Abendkasse im Hof.
- Bei Bedarf bieten wir vor den Tastführungen einen Abholservice für blinde und sehbehinderte Personen von den nahegelegenen S- und Tram-Stationen an. Diese sind S-Bahn Hackescher Markt, die U-Bahn Weinmeisterstraße oder die Tramstation Weinmeisterstraße/Gipsstraße. Um den Abholservice in Anspruch zu nehmen, kontaktieren Sie uns bitte innerhalb unserer Geschäftszeiten (Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr) unter 030 27 89 00 35 oder barrierefreiheit@sophiensaele.com.
- Mehr Informationen zu Audiodeskriptionen und Abholservice an den Sophiensaelen finden Sie hier.
Licht
- Das Licht im Saal ist die ganze Zeit hell genug, um sich im Saal zurecht zu finden.
- Es gibt keine Lichtwechsel
Sound
- An manchen Stellen wird durch ein Mikofon verstärkt gesprochen.
- Die Diskussionsrunden finden ohne Verstärkung statt. Es wird gleichzeitig gesprochen und kann daher zu einer Überlappung Sound kommen.
Sonstiges
- Es gibt Ansprechpersonen für Barrierefreiheitsbedarfe vor Ort.
- Es gibt Getränke und Snacks.
Raum
- Die Teilnehmer*innen können an drei Tischen im Raum Platz nehmen.
- Es gibt Stühle mit Lehne, Hocker und Lehne, Sitzsäcke und Platz für Rollstühle.
Relaxed Performance
- Die Veranstaltung ist ein Relaxed Event
- Hinten im Raum befindet sich ein Rückzugort. Dort werden Sitzsäcke, Decken, Matratzen, Kissen, Kopfhörer und stimming toys zur Verfügung gestellt.
Early Boarding
- Es wird ein soft arrival geben. Alle Teilnehmenden können entspannt ankommen und sich im Raum orientieren, bevor die Veranstaltung startet.
Tickets
- Anmeldung über tickets@sophiensaele.com
Weitere Informationen zur Barrierefreiheit am Haus finden Sie außerdem hier.
Künstlerische Recherchen: Lotta Beckers, Noam Brusilovsky, Lisa Schank, Vanessa Amoah Opoku, Steven Solbrig
Access-Dramaturgie: Leo Naomi Baur
Beratung Dramaturgien für blindes und sehbehindertes Publikum: Annika Jakobs
Projektleitung: Elias Capelle, Stefanie Hauser
Ein Projekt der Sophiensæle. Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Medienpartner: Missy Magazine, Siegessäule, taz.
Leo Naomi Baur (they/them) arbeitet in Berlin als Choreograf*in, Videokünstler*in und Access-Dramaturg*in. Baur ist trans* nicht binär und chronisch krank. Anfangs ohne formelle Ausbildung, wirkte Baur seit 2017 in zahlreichen Produktionen und künstlerischen Forschungsprojekten. Inzwischen absolvierte they den M.A. Performing Public Space an der FONTYS (Tilburg, NL) sowie den M.A. Choreografie am HZT Berlin. They ist Mitbegründer*in des Netzwerks für Tanz und Aktivismus Urgent Bodies. Künstlerisch forscht Baur im Bereich der Aesthetics of Access mit Schwerpunkt auf Relaxed Performance und Zugang für chronisch krankes bzw. von chronischen Schmerzen betroffenes Publikum. Politisch setzt sich Baur für mehr psychische, körperliche und soziale Nachhaltigkeit in Produktionsstrukturen ein. Bis März 2025 war Baur Co-Projektleitung von Making a Difference und ist derzeit freiberufliche*r Mitarbeitende*r im Team der Einstein Profil Professur von Claire Cunningham am HZT Berlin.
Lisa Schank ist Historikerin und Geschichtsvermittlerin mit einem Schwerpunkt auf der Geschichte des Nationalsozialismus. Sie war unter anderem für die Gedenkstätte Buchenwald und das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit tätig. Zu ihren Projekten gehören die Erstellung eines digitalen Bildungsportals zur NS-Zwangsarbeit, die Erarbeitung einer Ausstellung zur NS-Zwangsarbeit in Villingen-Schwenningen sowie Bildungsmaterialien, Texte und Lektorate für verschiedene Institutionen. Schank interessiert sich für die zeitgemäße Vermittlung der Geschichte des Nationalsozialismus und die Frage, wie Verbindungslinien zwischen dem NS und anderen Zeitschichten differenziert erforscht und gegenwartsrelevant sichtbar gemacht werden können.
Lotta Paula Mathilda Beckers (sie/they) lebt in Berlin und arbeitet als Dramaturgin und Künstlerin. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, Choreografie und Tanz in Kopenhagen sowie Europäische Medienwissenschaft in Potsdam. Zurzeit ist sie Teil der Klasse für performative Künste an der HGB Leipzig. Als Dramaturgin und Co-Autorin verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Theaterregisseur Noam Brusilovsky, mit dem sie dokumentarische Stücke entwickelt, die Machtstrukturen hinterfragen und das Unmögliche im Theater thematisieren. Zudem kollaboriert sie regelmäßig als Dramaturgin und Performerin mit der Choreografin Deva Schubert. Beckers‘ eigene künstlerische Forschung dreht sich um die Verstrickungen von Begehren und Macht. Sie interessiert sich für die Oszillation zwischen dem Dokumentarischen und dem Poetischen, dem Intimen und dem Öffentlichen und für das Historische im Persönlichen.
Noam Brusilovsky wurde 1989 in Israel geboren. Nach dem Besuch der Thelma Yellin High School of the Arts zog er 2012 nach Berlin und studierte Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Bereits während seines Studiums inszenierte er erste Hörspiele für den Deutschlandfunk und den SWR. Für seine Produktion Broken German erhielt er 2017 den Deutschen Hörspielpreis der ARD. Im selben Jahr schloss er sein Studium mit der autobiografischen Solo-Performance Orchiektomie rechts ab. Seitdem realisierte Brusilovsky zahlreiche Hörspiele für den SWR, den Deutschlandfunk, den rbb und den WDR und inszenierte in den Sophiensælen, am Münchner Residenztheater, Münchner Volkstheater, Schauspiel Stuttgart, Konzerttheater Bern, Stadttheater Klagenfurt. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Nestroypreis, dem Deutschen Hörspielpreis der ARD, dem Hörspielpreis der Kriegsblinden und dem Prix Italia.
Steven Solbrig (*1984 in der DDR, Pronomen -/alle) studierte Kulturwissenschaft und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim. Derzeit arbeitet Solbrig an der Schnittstelle von Kunst, Kultur und Wissenschaft. Solbrig entwickelt u.a. Lecture Performances (Cripping Home), fotografische Serien (Unmatched Touch), organisiert gemeinsam mit Anderen Fachtagungen (Stating the Aesthetics of Access) und transdisziplinäre Arbeiten wie Soon We Will Be Legends?. In diesem Jahr erschien ein wissenschaftlich-literarischer Essay zur Körperpolitik der DDR und zu Disability Arts/Culture in Ostdeutschland.
Vanessa Amoah Opoku ist eine deutsch-ghanaische interdisziplinäre Künstlerin, die Geschichte, Digitalität und marginalisierte Narrative durch gemischte Realitäten erforscht. Sie nutzt Kunst, Wissenschaft und Technologie, um konventionelle Vorstellungen von Innovation und Zukunftsvisionen zu hinterfragen. Zu ihren wichtigsten künstlerischen Mitteln gehören 3D-Scans, Video, Skulptur, Performance und Sound. Opoku hatte Einzelausstellungen im EIGEN+ART Lab in Berlin, Synnika Frankfurt a. M. und HBS Research Centre of the Times Museum Guangzhou. Sie hat in Institutionen wie dem Belvedere 21 Wien, Deichtorhallen Hamburg, Fotomuseum Winterthur und Staatstheater Nürnberg ausgestellt. Kürzlich wurde sie für den S+T+ARTS Preis 2025 der Europäischen Kommission und Ars Electronica nominiert. Neben ihrer künstlerischen Praxis unterrichtet Opoku u.a. an der HGK Basel FHNW, Institute Experimental Design and Media Cultures (IXDM). Sie lebt und arbeitet in Berlin und Basel.
