Coco Fusco: Words May Not Be Found – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin
Coco Fusco:
Words May Not Be Found
Words May Not Be Found
Seit beinahe drei Jahrzenten erforscht Coco Fusco historische Dokumente und koloniale Archive, um Arbeiten zu schaffen, die ihnen verborgene Subtexte und Gegennarrative entlocken. Für ihre neue Performance Words May Not Be Found im Rahmen der Veranstaltungsreihe The Weekends der KW Institute for Contemporary Art versucht sie, die Parallelen zwischen den kolonialen und zeitgenössischen Sichtweisen auf das nicht-westliche „Andere“ aufzuzeigen.
Mehr als ein Jahrhundert nach dem deutschen Feldzug in Süd-West-Afrika ist der Konflikt, der als Reaktion auf den Aufstand der Nama und Herero entstand, immer noch eine Quelle kollektiver Traumata für beide Nationen.
Die traumatische Wirkung dieser Geschichte bedingt sich nicht nur durch das Ausmaß an ausgetragener Gewalt gegen Zivilist_innen, sondern auch in der bemühten Unterdrückung des einzigen Dokuments, das namibische Zeug_innenaussagen zum Hergang des Konfliktes enthielt. Fuscos Performance beschäftigt sich mit dem Ringen um die Sprache der einheimischen Zeug_innen.
Die Veranstaltungsreihe The Weekends wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds. Eine Zusammenarbeit zwischen den KW Institute for Contemporary Art und SOPHIENSÆLE.
Bild: Vernichtungsbefehl von Lothar von Trotha (1904), einzige erhaltene Kopie aus den Botswana National Archives RC ll/l (bearbeitete Kopie); aus: J.B. Gewald: The great General of the Kaiser, In: Botswana notes and records, Vol. 26, 1994, S.72.
Coco Fusco ist interdisziplinäre Künstlerin und Autorin. Sie erhielt zahlreiche Auszeichungen, darunter ein Guggenheim-Stipendium, den Arts and Letters Award der American Academy of Arts and Letters, den Latinx Art Award, ein Fulbright-Stipendium und den Herb Alpert Award in the Arts. Fuscos Performances und Videos waren zu sehen auf der 56. Berlinale von Venedig, bei Frieze Special Projects, Basel Unlimited, drei Whitney-Biennalen und mehreren anderen internationalen Ausstellungen. Ihre Werke befinden sich in den ständigen Sammlungen des Museum of Modern Art, des Art Institute of Chicago, des Walker Art Center, des Centre Pompidou, des Imperial War Museum und des Museu d’Art Contemporani de Barcelona.