DAS 9. LANGE WOCHENENDE DES FREIEN THEATERS – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin

Saison 24/25
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DAS 9. LANGE WOCHENENDE DES FREIEN THEATERS

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DAS 9. LANGE WOCHENENDE DES FREIEN THEATERS

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Das 100° BERLIN ist Theatermarathon, Messe, Markt, Diskussionsforum und Party der Freien Theaterszene Berlins. Vier Tage lang werden alle Bühnen, Räume und Nischen der Sophiensæle und des HAU im Stundentakt mit Theater, Performance, Musik und Live-Art bespielt. Den TeilnehmerInnen sind keine Grenzen gesetzt, ohne kuratorische Auswahl sind sie frei in der Wahl des Genres und der darstellerischen Mittel. Die von einer jungen Fachjury ausgezeichneten Inszenierungen erhalten eine Wiederaufnahme im Spielplan der beiden Häuser – in den Sophiensælen AM 16. UND 17. MÄRZ BEIM BEST OF 100°, im HAU am 13. und 14. März. Die Festivalzeitung „100Wort!“ berichtet, MitternachtssprecherInnen kommentieren das Tagesgeschehen. Die Preisverleihung und die Abschlussparty in den Sophiensælen bilden schließlich den Höhepunkt eines kochend heißen Festivals!

Gezeigt werden über 130 freie Produktionen: ein Diaabend voller erfundener Erinnerungen, performative Konzerte mit Seemannsästhetik, Performances zum Thema Arbeit und Working Songs, Eine-Frau-Monologe über Gulasch, die untergegangene Sowjetrepublik in einem Schrottauto.

Einmal mehr ein Mix an Ästhetiken, Inhalten und Formaten: Bei markus&markus (Freitag um 21 Uhr HAU 1) treffen Neo-Agit-Prop und Dokumentartheater aufeinander. In ihrer aggressiven Collage setzen sie sich mit dem Thema Korruption auseinander - beginnend bei Carsten Maschmeyers Ehrendoktortitelhonorierung und Berlusconi. Die Lovefuckers (Samstag um 21 Uhr Sophiensæle), alte Bekannte des 100° und Jurypreisgewinner 2010, zeigen „Cirque du Slay - mit der berühmten ‚Frau im Wolfsmagen‘“, ihre Interpretation von Rotkäppchen. In „How to get the water into the tire“ erarbeitet Sara Gebran (Sonntag 17 Uhr Sophiensæle) eine Choreografie aus Bewegungsabläufen, die sie sich von 20 Künstlern verschiedener Kunstrichtungen geliehen hat und untersucht im Zusammenspiel mit dem Publikum Möglichkeiten von Übersetzung und Interpretation. Uzrukki Schmitt (Samstag 22 Uhr HAU 3) zeigte sich genervt von der Relevanz vieler Stücke, deswegen hat er sich für ein total langweiliges Thema entschieden: „Der Borkenkäferbefall im bayrischen Wald" – hier wird mit Laub und Geäst, mit Video und Gesang experimentiert. 1374 überfiel mehr als 1000 Menschen in der Rheingegend die Tanzwut, - daher erzählen heckle&jeckle (Sonntag 18 Uhr HAU 3) in „NOISE.dancing in the streets“ von persönlichen Partyexzessen, verfallen in Spontanraves und berichten von temporären Gemeinschaften, die sich in Krisen gegen das Herrschende ins Chaos stürzen.

In diesem Jahr gibt es allerdings nicht nur viel zu sehen, sondern vor allem einiges zu hören. Mit dabei sind unter anderem Studierende der Soundstudies der UdK: Sonic Scream Scape (Sonntag 19 Uhr HAU 2) behaupten Gläser zum Springen zu bringen - in „that thing in your throat" werden durch die Kraft der Stimme Objekte, Körper, Biographien und Gebäude bewegt. HEAVY­LISTE­NING (Samstag 16 – 22 Uhr HAU 2) widmen sich in „#tweetscapes“ der Sonifikation von Twitter – das heißt live und in Echtzeit wandeln sie den Datenwust der deutschen Twittersphere um und machen ihn hör- und sichtbar. „es glaubt es rauscht" – Musiktheater bruit! (Donnerstag 20 und 22 Uhr, Freitag 19 und 21 Uhr HAU 2) begeben sich auf eine musikalisch-szenische Suche nach dem perfekten Rauschen und eröffnen dabei berauschende und geräuschhafte Klang- und Bildwelten. Brigitte Wilfing (Freitag 23 Uhr Sophiensæle) beschäftigt sich in ihrer Performance AB↓  mit der Zukunft musikalischer Subkulturen, die sie als die Verlängerung des Politischen in den Körper sieht. Der Titel Abwärts Beschleunigen ist hierbei Programm.  „Hallo, ich hätte gern die Nummer vier..." „Kein Problem, Laaaaaa donna e mobile..." – Sibylle Polster und Dylan Bandy (Sonntag HAU 1, HAU 2 und HAU 3) installieren eine Telefonoper. „Strangers in a song" lädt die Zuschauer zu einem Telefonat mit einem Opernsänger oder einer Opernsängerin ein; per Menü kann eine Arie gewünscht werden.

Das 100°-Festival präsentiert das MicaMoca! Im Frühling 2011 wurde eine Fabrikhalle im Wedding bezogen und zum experimentellen Kulturgenerator umfunktioniert. Konzerte wurden veranstaltet, Performances, Filme und Ausstellungen gezeigt – insgesamt gab es von Mai bis September ca. 100 Veranstaltungen. Seit sie ihre Fabrikhalle verlassen mussten, ist das MicaMoca-Team auf der Suche nach einem neuen Ort, an dem sie ihr Konzept weiterführen können. Einige MicaMoca verbundene KünstlerInnen haben es in den Spielplan des 100°-Festivals geschafft: Anna Nowicka (Donnerstag 22 Uhr HAU 3), Claire Vivianne Sobottke/Jule Flierl (Sonntag 16 Uhr HAU 3), Thomas Proksch (Samstag 23 Uhr HAU 2), Anna Weissenfels/Frauke Gerhard (Freitag 23 Uhr HAU 2), Serge Olivier Fokoua/Marc Patrick Tschambou (Samstag 19 Uhr Sophiensæle), Ixchel Mendoza Hernández (Samstag 23 Uhr Sophiensæle) und die Gruppe 77 Stolen Fish (Sonntag 17 Uhr HAU 3).

Damit es aber nicht allzu verwirrend wird, vertrauen wir auf die alten 100°-Klassiker: die prominenten MitternachtssprecherInnen, die um 00.00 Uhr eine Zusammenfassung ihres Festivaltages geben, die 100-Wort Zeitschrift, in der ihr Hintergrundinformationen und Kritiken zu den Inszenierungen bekommt und natürlich die junge Fachjury aus FestivalmacherInnen, die Preise an die besten Produktionen vergibt. Die Nächte enden auf den festivaleigenen Partys – beim Konzert von Golden Diskó Ship klingt der Tag aus, mit DJs wie Touchy Mob, High-Quality-Drum&Bass der Very Unimportant People und Doppel-DJ Chise wird bis in die Morgenstunden getanzt!

Das 100° Berlin-Festival gibt es auch bei Facebook und – ganz neu! - auf Twitter:

Neuigkeiten twittern wir unter @100_grad!

PROGRAMMREDAKTION / PRODUKTIONSLEITUNG SOPHIENSÆLE Dorothea Schmans PRODUKTIONSASSISTENZ Sabrina Anders

Eine Veranstaltung von SOPHIENSÆLE und Hebbel am Ufer. Wir bedanken uns bei unserem Medienpartnern zitty, radioeins und taz. die tageszeitung.

Zwischen Sophiensæle und HAU verkehrt ein Shuttle-Service.

Fotos © Andreas Hartmann, IDAPERFORMS, Jan Nandzik, Wilde Pferde, Sebastian Bergfeld, Edi Haberl

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