Flinn Works: Learning Feminism from Rwanda – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin
Programm
Flinn Works:
Learning Feminism from Rwanda

Learning Feminism from Rwanda
Aufgrund von Covid-19 werden zwei Performer*innen live und vier per Video auftreten.
Am Beispiel von Ruanda betrachten Flinn Works die Frauen-Quote als politisches Instrument: Mit 61% weiblichen Abgeordneten hat Ruanda fast doppelt so viele Frauen im Parlament wie Deutschland und in dieser Hinsicht längst erreicht, wofür Frauen in ganz Europa noch immer kämpfen. Das ostafrikanische Land hat nach dem Genozid 1994 die Geschlechtergerechtigkeit zur Basis seiner Politik gemacht - in Deutschland ist Parität trotz Basis im Grundgesetz noch fern. Auf der Spur des ruandischen Fast-Track-Feminismus führen Flinn Works durch glänzende Statistiken und gläserne Decken bis hinter die Kulissen von Heim und Herd. Eine ruandische Trommel auf der Bühne ist der Schlüssel zur Macht. Sie wurde früher nur für den König gespielt, jetzt spielen sechs Performer*innen für die Königin. Für Merkel. Für Parität. Mit flammenden Reden, Statistiken, Klageliedern und Protestchoreografien performen sie für das arme Europa, das um magere Quoten ringt, während ruandische Pilot*innen Blutkonserven mit Drohnen durchs Land fliegen und digitale Daten zu den Smartphones weiblicher Abgeordneter rasen. Wie verändert die Frauen-Quote Kultur und Geisteshaltung?
Informationen zur Barrierefreiheit
Die Show dauert 75 Minuten ohne Pause und findet in englischer, deutscher und kinyarwandischer Lautsprache statt. Es gibt teilweise deutsche Untertitel und teilweise live gesprochene Übersetzungen vom Englischen und Kinyaruanda in deutsche Lautsprache. Die Lichtsituation ist eher hell, es wird Musik gespielt. In einer Szene kommen schnelle Lichtwechsel, laute Musik und Störgeräusche vor, die sich auch in relativ schnellen Bildern auf der Leinwand widerspiegeln. Es gibt verbale Interaktionen mit dem Publikum. Nach Verlassen des Raumes während der Show ist ein Wiedereinlass nicht mehr möglich. Die Informationen zur Barrierefreiheit werden laufend ergänzt. Bei Fragen oder für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Gina Jeske unter jeske@sophiensaele.com oder 030 27 89 00 35.
KÜNSTLERISCHE LEITUNG Lisa Stepf, Sophia Stepf VON UND MIT Yvette Niyomufasha, Natasha Muziramakenga, Wesley Ruzibiza, Nirere Shanel, Lisa Stepf/Cornelia Dörr REGIE Sophia Stepf VIDEODESIGN, SZENOGRAFIE Marc Jungreithmeier SETBAU Büro unbekannt Berlin CHOREOGRAFIE Wesley Ruzibiza KOMPOSITION Andi Otto KOSTÜM Tatjana Kautsch in Zusammenarbeit mit Cédric Mizero, Maximilian Muhawenimana, Afriek, Ibaba Rwanda und Louise Mutabazi EINSPIELUNGEN INANGA Sophia Nzayisenga VIDEO RUANDA Kivu Ruhorahoza LICHTDESIGN, TECHNISCHE LEITUNG Susana Alonso REGIEASSISTENZ Annekatrin Utke PRODUKTION RUANDA, DRAMATURGIE Louise Mutabazi PRODUKTIONSLEITUNG, KOMPANIEMANAGEMENT Gustavo Fijalkow
Eine Produktion von Flinn Works in Kooperation mit EANT Festival/Amizero Kompagnie und in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE, Theater Freiburg, Goethe-Institut Kigali, Kaserne Basel, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Maillon Théâtre de Strasbourg – scène européenne. In Kooperation mit Staatstheater Kassel, Theater Tuchlaube Aarau und FFT Düsseldorf. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, das Kulturamt der Stadt Kassel, die Gerhard-Fieseler-Stiftung und Between Bridges. Mit Dank an das Theaterhaus Mitte. Medienpartner: taz. die tageszeitung.
Flinn Works (geleitet von Sophia Stepf und Lisa Stepf) arbeitet an Themen der Globalisierung mit einem Fokus auf postkolonialen und feministischen Fragestellungen. Die Performances und Installationen basieren auf intensiver Recherche und nutzen die persönlichen Haltungen der internationalen Beteiligten für eine multiperspektivische Dramaturgie. An der Schnittstelle zu Ethnologie und Dokumentarformaten entstehen Produktionen, die ihre Form als Konsequenz aus dem Inhalt und den Talenten des beteiligten Teams entwickeln. Flinn Works ist Preisträger von drei META Awards in Neu Delhi, dem Förderpreis der Zürcher Kantonalbank, der Tabori-Auszeichnung des Fonds Darstellende Künste und dem Preis des internationalen Theaterinstituts Deutschland. Die Projekte werden in Deutschland, der Schweiz, Indien und Tansania gezeigt.
Johannes Dullin (Schweiz/Deutschland) ist Komiker, Schauspieler, Performer und Theatermacher. Er arbeitet an der Schnittstelle von Theater, Performance und Comedy. Ausgebildet an der Accademia Teatro Dimitri und der Hochschule der Künste Bern, arbeitete er in zahlreichen europäischen Theatern und Festivals. Seit 2014 konzentriert Dullin sich auf Soloarbeiten, die mehrfach ausgezeichnet und international gezeigt wurden. Zudem gründete er Banality Dreams, war Mitglied der Authentic Boys und lehrt als Dozent an verschiedenen Kunsthochschulen.
Abhay Mahajan (Indien) ist Schauspieler und Bewegungskünstler. Abhays Arbeit umfasst Theater, Fernsehen, Kino und digitales Storytelling. Am bekanntesten ist er als Saurabh Mandal in TVF Pitchers (Fernsehserie). Als Gründungsmitglied der Natak Company in Pune hat er in über 30 Produktionen mit mehr als 400 Vorstellungen mitgewirkt, darunter international tourende Stücke und Adaptionen. Er ist in zeitgenössischem Tanz ausgebildet (Attakaleri Bangalore). in seinen Performances erforscht er die Schnittstelle von Körper, Präsenz und Storytelling. Er war Stipendiat des Vinod Doshi Fellowship und den INLAKS Theatre Award.
Sharanya Ramprakash (Indien) ist Theatermacherin, lebt in Begaluru und arbeitet an der Schnittstelle zwischen Gender, Tradition und Sprache. Sie schreibt, spielt, inszeniert und arbeitet mit einer Vielzahl von Formaten, Communities und Theatermacher*innen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zusammen. Ihre Arbeit ist forschungsbasiert, kollaborativ und explorativ. Sie ist INLAKS-Stipendiatin und Mitglied des Lincoln Center Director’s Lab in New York. Sie ist Preisträgerin des Shankar Nag Theatre Award 2022.
Sridhar Prasad (Indien) arbeitet Sozialwissenschaftler in einem Think Tank für Politikgestaltung mit Sitz in Bengaluru. Zu seinen Forschungsgebieten gehören Gender Studies, Kommunalverwaltungen und Verantwortlichkeit. In den letzten zehn Jahren hat er außerdem mit der Regisseurin Sharanya Ramprakash bei drei ihrer Bühnenproduktionen zusammengearbeitet und dabei Recherchen, kulturellen Kontext und Feedback beigesteuert.
Alif (Indien) ist eine multidisziplinäre Kunstorganisation, die sich der Produktion, dem Kompetenzaufbau und der Repräsentation von Künstler*innen im Bereich der darstellenden Künste widmet. Alif ist bekannt für seine mutigen, innovativen Arbeiten, die unterschiedliche Stimmen vereinen und investiert durch Mentoring, Workshops und Brancheninitiativen in die Zukunft der Künste. Mit Sorgfalt und Integrität vertritt die Organisation außergewöhnliche Künstler*innen und übernimmt die Distribution ihrer Arbeiten. Geleitet von den Werten Mut, Exzellenz, Respekt und Integrität baut Alif Ökosysteme auf, die Künstler*innen stärken, Gemeinschaften verbinden und Veränderungen anregen.
Bingo Regis (Ruanda) ist ein ruandischer Schauspieler, Regisseur und Dramatiker, der sich für die Entwicklung einer professionellen, nachhaltigen und in der Community verwurzelten Theaterpraxis einsetzt. Er hat in mehreren Produktionen mitgewirkt oder diese geschrieben, wobei seine Werke national und international in Afrika und Europa aufgeführt wurden – darunter an renommierten Veranstaltungsorten in Paris und Berlin. Ausgebildet von lokalen und internationalen Mentor*innen, vereint Regis in seiner Theaterpraxis künstlerische Vision, Professionalität und soziales Engagement.
Desire Arsène Ndayishimiye (Ruanda) ist ein ruandischer Choreograf, Tänzer und Tanzlehrer mit Sitz in Kigali. Als künstlerischer Leiter der Next Move Dance Company schafft er zeitgenössische Werke, die sich mit Identität, Emotionen und Transformation auseinandersetzen. Mit internationalen Erfahrungen in Europa und Afrika ist Desiré dafür bekannt, traditionelle ruandische Wurzeln mit zeitgenössischen Bewegungen zu verbinden, um durch Tanz menschenzentrierte Geschichten zu erzählen.
Wesley Ruzibiza (Ruanda) ist ein führender ruandischer Tänzer und Choreograf, der von 2020 bis 2025 als Co-Künstlerischer Leiter der École des Sables im Senegal tätig war, dem größten choreografischen Zentrum auf dem afrikanischen Kontinent. Er unterrichtet international und hat regelmässige Lehraufträge in Frankreich und Tansania inne. Er ist Absolvent der École des Sables in traditionellem und zeitgenössischem afrikanischem Tanz und hat außerdem einen Abschluss in Finanzwesen und Projektmanagement. Als multidisziplinärer Künstler, Tänzer, Choreograf, Schauspieler und Regisseur hat er zahlreiche Tanz- und Theaterproduktionen in Afrika, Europa und den Vereinigten Staaten kreiert und inszeniert, die bei großen nationalen und internationalen Kulturveranstaltungen präsentiert wurden.
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© Mayra Wallraff -
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