Hendrik Quast: Hairkunft | Okt 18, 19 Dez 13, 14 | Kantine – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin

Saison 24/25
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21:00
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Hendrik Quast:
Hairkunft

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Hendrik Quast:
Hairkunft
Performance
Dauer: 1h 25 Min.
Deutsch
10€/15€

„Haare verlieren kann jeder. Haare umverteilen nicht.“

Hendrik Quasts Haare haben ihn verlassen. Gerade jetzt, wo der Klassenwechsler sich nach kämmbarem Prachthaar sehnt, um im Kunstmilieu neue Rollen zu spielen. Hier gilt es, mit klarer Haarkante den Mittelklasse-Status zu sichern!

Eine volle Mähne, das hat er von Simba aus König der Löwen gelernt, symbolisiert Status und Klasse. Hendrik Quast unterzieht sich einer Haartransplantation. Diese Phase seiner Haargeschichte ist blutig, schmerzhaft, teuer und riskant: Eine Langzeitperformance mit Eigenhaar – kein Kunsthaar! Machen seine Arbeiter-Wurzeln diese Umverpflanzung mit? Lässt sich der erblich bedingte Haarausfall so behandeln? Was bleibt, wenn der chronisch-kranke Körper das neue Haupthaar wieder abstößt?

Hendrik Quast verwandelt die Bewirtschaftung seines Kopfes in eine skurrile Hairkunfts-Performance. Mit Elementen aus Stand-up-Comedy, Musical, Body-Art und Crowdwork sowie mit Nahaufnahmen beleuchtet er die widersprüchlichen Erfahrungen, die er auf seiner queeren und schamvollen Klassenreise gemacht hat. Und enthüllt die gespenstische Existenz eines Klassenwechslers zwischen Zu- und Hairkunft. Ein Abend, an dem Hendrik Quast den Preis des Aufsteigens hinterfragt, seine Kosten umverteilt und niemandem etwas schuldig bleibt.

Das Stück zeigt explizite Bilder einer Haartransplantation und des Heilungsprozesses, z.B. Schorf, Wunden, Blut, Narben und medizinische Instrumente. Es werden Klischees dargestellt wie übermäßiger Alkoholkonsum. Das Stück thematisiert Diskriminerung auf Grund von sozialer Herkunft, sexueller Orientierung und chronischer Krankheit.

Wenn aus den folgenden Informationen Fragen offenbleiben, wenden Sie sich gerne an Stefanie Hauser unter barrierefreiheit@sophiensaele.com oder 030 27 89 00 35.


Dauer

  • 85 Minuten ohne Pause

Sprache

  • deutsche Lautsprache
  • Das Stück ist textlastig.

Licht

  • Die Lichtstimmung ist wechselnd hell und dunkel.
  • Es gibt starke flackernde und schnell wechselnde Lichteffekte.
  • Es gibt Gegenlicht ins Publikum.

Sound

  • Es gibt einige Musikeinsätze.Die Musikeinsätze kommen nicht überraschend oder aprupt.

Sonstiges

  • Es wird Bühnennebel eingesetzt.

Interaktion

  • Teile des Publikums werden immer wieder direkt angesprochen
  • Im Laufe des Stücks werden einzelne Personen auf die Bühne gebeten. Sie treten in Interaktion mit dem Performer. Die Gespräche sind stellenweise sehr persönlich und intim.
  • Der Performer sucht an einer Stelle körperliche Nähe zu einer Person im Publikum.

Publikum

  • Bestuhlte Tribühne
  • In der ersten Reihe gibt es Sitzkissen ohne Lehne.
  • 2 Sitzsackplätze buchbar nach Verfügbarkeit
  • 2 Rollstuhlplätze buchbar nach Verfügbarkeit

Early Boarding

Es besteht die Möglichkeit zum Early Boarding. Eine Lautsprecherdurchsage wird wenige Minuten davor darauf aufmerksam machen.

Tickets

  • Über das Kartentelefon reservierbar unter 030 283 52 66, Montag bis Freitag von 16-18 Uhr
  • Über den Online-Ticketshop
  • An der Abendkasse

Weitere Informationen zur Barrierefreiheit am Haus finden Sie außerdem hier.

Text, Performance, Konzept, Regie: Hendrik Quast
Kostüm, Maske: Christina Neuss
Sound: Toben Piel
Künstlerische Mitarbeit, Video: Michel Wagenschütz
Bühne: Jonas Maria Droste
Licht: Maika Knoblich
Dramaturgie: Florian Fischer
Beratung Text: Daniela Plügge
Transplantation: Bahar Akcay, Dr. Christian Roessing
PR: Augustin PR
Technische Leitung: Hendrik Borowski
Produktionsassistenz: Maret Zeino-Mahmalat
Produktion: Lisa Gehring

Eine Produktion von Hendrik Quast in Koproduktion mit Sophiensæle, Künstler*innenhaus Mousonturm Frankfurt/Main, Forum Freies Theater Düsseldorf, Kampnagel Hamburg und Theater RAMPE Stuttgart. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin und durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Medienpartner: Missy Magazine, Siegessäule, taz.

Mit einem prozessualen Theaterbegriff widmet sich Hendrik Quast darstellerischen Techniken wie Bauchrednern, Pantomime oder Musicalgesang und geht der Entgrenzung von Unterhaltungskultur nach. Diese lässt er mit Alltagspraktiken, Handwerken und Kulturtechniken wie Tierpräparation, Trauerfloristik oder Nageldesign kollidieren. Quasts Performances spielen mit grotesken und fäkalen Elementen und nutzen Komik als Mittel zur Unterbrechung von Sprechweisen, Textformen und Dramaturgie. Biografische Bezüge werden dabei durch Anleihen aus Unterhaltungskultur fiktionalisiert, theatral überhöht und verfremdet. Durch Ambivalenzen eines humoristischen Zugriffs werden auch gewaltsame Mechanismen von Identitätszuschreibungen befragt. 1985 in Celle geboren, studierte der queere Aktions- und Performancekünstler am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Er arbeitet seit 2009 als Solokünstler sowie in künstlerischen Kooperationen mit u.a. Maika Knoblich. Diese Performances wurden mit Institutionen wie Künstler*innenhaus Mousonturm (Frankfurt am Main), Gessnerallee (Zürich), FFT Düsseldorf, Theater Rampe (Stuttgart), Sophiensæle sowie Kampnagel (Hamburg) realisiert. Seine Arbeiten waren bei internationalen Performance- und Kunstfestivals wie u. a. Radikal jung, Impulse Theater Festival, steirischer herbst, Festival a/d Werf (Utrecht) und Internationales Sommerfestival Kampnagel (Hamburg) zu sehen. Für den WDR Köln adaptierte er mehrere Theaterarbeiten als Hörspiele (u.a. Nagelneu, 2021, ausgezeichnet als Hörspiel der Jahres 2021 durch die Deutsche Akademie für Darstellende Künste). 2022 war er Stipendiat auf Schloss Solitude in Stuttgart und in der Villa Kamogawa in Kyoto, Japan. Seit 2023 ist Quast künstlerischer PhD-Kandidat an der Stockholm University of the Arts (in Kooperation mit der Zürcher Hochschule der Künste) und promoviert zum Thema Humor und Krankheit in den performativen Künsten.   

 

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    © Florian Krauss
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