Heinrich-Böll-Stiftung: Zukunft der Parteiendemokratie – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin

Heinrich-Böll-Stiftung:
Zukunft der Parteiendemokratie

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Wann hörte es eigentlich auf, dass Demokratie und Parteien wie selbstverständlich als Synonyme gebraucht wurden? Soviel steht jedenfalls fest: Nicht nur für die jüngeren Generationen gilt diese Gleichsetzung so nicht mehr. Angesichts disparater und individualisierter Lebenswelten bietet sich auch politisch Aktiven eine Vielzahl an Möglichkeiten zum Engagement jenseits von Parteien. Und doch bilden politische Parteien ein essentielles Strukturelement unserer liberalen Demokratie. Neben den bekannten Diagnosen zu den sich auflösenden gesellschaftlichen Milieus, der gesunkenen Wahlbeteiligung und den abnehmenden Mitgliederzahlen sehen sich die politischen Parteien mit großen  Herausforderungen konfrontiert: Ein Widererstarken der politischen Rechten bringt überwunden geglaubte identitäre Konzepte in den politischen Raum zurück; auf der anderen Seite des politischen Spektrums wächst das Interesse an einer vielgestaltigen Politik der Lebensführung (Anthony Giddens) vom ethischen Konsum bis zur Commons-Debatte. Während Parteien ihre Aufgaben behalten, Orientierungsdiskurse anzubieten, politisches Personal aufzustellen und sich demokratischen Wahlen zu stellen, verändert sich ihre Einbindung in die Gesellschaft. Wie lässt sich eine aufgeklärte Kritik an Parteien üben, die zugleich Impulse für die Vitalisierung der Parteiendemokratie geben kann? Wie kann eine Verbindung von individueller Verantwortung mit kollektiver Organisation und Willensbildung aussehen?

Mit ihren Gästen aus Wissenschaft, Journalismus, Politik und Kultur geht die Heinrich-Böll-Stiftung einigen brennenden Themen der Parteiendemokratie nach und fragen nach den sozialen Spaltungen, dem Strukturwandel der Öffentlichkeit, den Rollen und Funktionen von Parteien. Schließlich werfen wir am Beispiel der Fernsehserie Borgen einen Blick auf die populären Bilder von Politik und Demokratie und ihre Rückwirkung auf die politische Wirklichkeit.

November 06

Prekäre Demokratie

19 Uhr Prekäre Demokratie: Eine Eröffnung
mit Oliver Marchart, Jasmin Siri, Mely Kiyak

November 07

Internet kills the Video Star: Politisierung in Zeiten zerfasernder Öffentlichkeit

10:00 Uhr - I. Zerfasert demokratische Öffentlichkeit im Internet-Zeitalter?
mit Christoph Kappes, Linnea Riensberg

11.30 Uhr - II. (Parteien-) Demokratie trifft Internetkonzernmacht: Politik zwischen Regulierungsangst und Facebook-Rassismus
mit Caja Thimm, Sandra Mamitzsch


12:30 Uhr - Mittagsimbiss


Parteien! Was ist ihr Problem?
Interventionen und Streitgespräch über eine Rollenbestimmung


13:30 Uhr - I. Intervention: Parteien? Ohne mich!
mit Stefan Hanitzsch, Mirco Beisheim


14.15 Uhr - II. Podiumsgespräch: Parteien! Aufgaben und Herausforderungen.
mit Marcel Lewandowsky, Albrecht von Lucke, Bettina Gaus, Thomas Kralinski, Peter Siller


16.45 III. - Intervention: Parteienreform als Alltagsgeschäft
mit Hanno Burmester


17:30 Uhr - Abendimbiss


Millionen schauen zu. Demokratie im TV-Serienformat
18:15 Uhr

mit Ines Kappert, Jan-Philipp Albrecht*, Christine Lang*, Arnd Pollmann

>> Download Flyer mit ausführlichen Informationen

Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung. In Medienpartnerschaft mit Polar, Berliner Republik und Blätter für deutsche und internationale Politik.

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