Sophienstrasse 18
10178 Berlin-Mitte
Saison 24/25

Kareth Schaffer + Rike Flämig:
Ohne Frauen ist kein Staat zu machen

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Kareth Schaffer + Rike Flämig:
Ohne Frauen ist kein Staat zu machen
Choreografierte Gespräche
Auf Deutsch - in German

Abendprogramm zum Download hier

Ein choreografiertes Gespräch zu feministischen Utopien und widerständigen Strategien.

Wie entsteht eine Bewegung? Anhand choreografischer Prinzipien befragen Rike Flämig und Kareth Schaffer Künstlerinnen und Aktivistinnen der ostdeutschen Frauenbewegung, die die Friedliche Revolution 89/90 entscheidend geprägt haben. Welche Formen der Selbstorganisation gab es? Welche Utopien wurden entwickelt und im Einheitsjubel wieder verloren? Ein Abend auf der Suche nach intersektionalen Allianzen, der politische Strategien der Vergangenheit in die Zukunft überführt.

Samirah Kenawi, 1962 in Ost-Berlin geboren, ist Tischlerin, Dipl.-Ingeneurin, Archivarin und Ökonomin. Sie hat die DDR-Frauenbewegung selbst miterlebt und mitgestaltet und ist Gründerin des Archivs GrauZone, welches die Arbeit der nichtstaatlichen Frauengruppen in der DDR seit Mitte der 1980er Jahre dokumentiert. Außerdem ist sie Herausgeberin der Publikation Frauengruppen in der DDR der 80er Jahre. Eine Dokumentation.

Katrin Hattenhauer ist eine deutsche Künstlerin und Bürgerrechtlerin. Sie gehörte Ende der 1980er Jahre zur DDR-Opposition, arbeitete  im Arbeitskreis Gerechtigkeit Leipzig, beteiligte sich an der Organisation der Friedensgebete in der Nikolaikirche in Leipzig. Am 4. Sept. 1989 trägt sie zusammen mit Gesine Oltmanns mit dem Banner "Für ein offenes Land mit freien Menschen" den Protest aus der Kirche. Diese Aktion gilt als Beginn der Montagsdemonstrationen. Am 11. Sept. 89 wird Katrin Hattenhauer verhaftet. Ab 1991 baute sie das Archiv Bürgerbewegung mit auf. Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. Derzeit arbeitet sie in Oxford im Feld der Sozialen Plastik zum Thema Courage. 

Tatjana Böhm, geboren 1954 in Chemnitz, ist eine ehemalige Politikerin. Sie studierte Philosophie und Soziologie und war Mit- begründerin des Unabhängigen Frauenverbandes (UFV) am Zentralen Runden Tisch und Ministerin ohne Geschäftsbereich der zweiten Regierung Modrow der DDR. 1992 bis 2018 war sie Referatsleiterin in den Bereichen Frauen und Gesundheit in der Landesregierung Brandenburg.

Angelika Nguyen, geboren 1961 in Ost-Berlin, ist Filmwissenschaftlerin und Autorin. 1991 drehte sie den Dokumentarfilm Bruderland ist abgebrannt über die Lage vietnamesischer Immigrant_innen im Osten Berlins, 2011 erschien ihr Essay Mutter, wie weit ist Vietnam? in dem Sammelband Kaltland. Ihre Filmkritiken und politischen Texte erscheinen auf telegraph.cc, ZEIT-Online, in WerkstattGeschichte und Jalta.

GASTGEBER_INNEN Kareth Schaffer, Rike Flämig GÄSTE Samirah Kenawi, Katrin Hattenhauer, Tatjana Böhm und Angelika Nguyen

Kareth Schaffer (*1987, USA/NL) ist Choreographin und Performerin. Sie praktiziert ein erweitertes Konzept der Choreografie:  bis dato hat sie Schlammcatchen, Synchronschwimmen, Prophezeihungen, Filmvertonung, Angela Merkel und eben Gesprächsformate unter die Lupe genommen. Als Performerin arbeitet sie u.a. für deufert&plischke, Tino Sehgal, Dragana Bulut, und Yvon Chabrowski.

Rike Flämig (*1978, Leipzig) ist Performerin und Choreografin und schafft mit ortsspezifischen und dokumentarischen Arbeiten performative Räume für kollektive Erfahrungen. Sie studierte Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim, sowie als Gast an der Hogeschool voor de Kunsten Utrecht. Als Performerin arbeitet sie gerade für Saša Asentić zu Tanz in der DDR: Was bleibt?. www.rikeflaemig.de

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Kantine