NEW TECHNIQUES XII: Colleen Ndemeh Fitzgerald – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin
Programm
NEW TECHNIQUES XII: Colleen Ndemeh Fitzgerald

Englisch
Am 9.05. um 19 Uhr laden wir herzlich zu einem Residency-Showing in der Kantine ein. Kostenlose Anmeldung hier.
Im April/Mai 2025 begrüßen die Sophiensæle die multidisziplinäre Performancekünstlerin Colleen Ndemeh Fitzgerald und ihr Team im Rahmen des Tanzresidenzprogramms NEW TECHNIQUES. Während der Residenz erforscht sie antikolonialen Widerstand und Black Rage als verkörperte Techniken des Schutzes, der Stärke und der kollektiven Freude.
Ausgehend von den Geschichten der afrikanischen Diaspora verwebt sie ihre eigene Herkunft mit global geteilten Narrativen des Schwarzen Widerstands. Gemeinsam mit Naledi Majola und Sointu Pere untersucht sie diese Geschichten und Tänze als Choreografien von Erinnerung, Imagination und Solidarität.
Colleen Ndemeh Fitzgerald ist multidisziplinäre Performancekünstlerin, Aktivistin und Kulturarbeiterin mit Wurzeln in der Kpelle-Gemeinschaft (Liberia) und der irisch-amerikanischen Diaspora. Ihre bewegungsbasierte Praxis ist in afrodiasporischen, westafrikanischen und zeitgenössischen Tanztechniken verwurzelt und zentriert ihre feministische, antirassistische und antikoloniale Haltung. Sie hat einen BA in Tanz und Anthropologie vom Bates College (USA) sowie einen MA mit Auszeichnung in Performance von der Universität der Künste Berlin – HZT (Deutschland). Sie hat in Nord- und Südamerika, Westafrika und Europa performt und unterrichtet. Von 2014 bis 2019 lebte sie in Buenos Aires, Argentinien, wo sie sich künstlerisch und politisch mit afrodiasporischen Communities engagierte.
Dort war sie Mitbegründerin von Kukily, einem afrofeministischen Kunstkollektiv, das grenzüberschreitend in den Bereichen Performance, audiovisuelle Medien, Installation und community-orientierte Projekte arbeitet. 2024 wurde Kukily zur Lagos Biennale eingeladen.
Mit unserem Tanzresidenzprogramm NEW TECHNIQUES unterstützen wir in Berlin ansässige Künstler*innen in der ersten Berufsphase, und reflektieren gleichzeitig den Begriff der Technik in der zeitgenössischen Tanzszene.
Wir haben unsere Residenz NEW TECHNIQUES genannt, weil wir gemeinsam mit dem Tanznachwuchs über Technik nachdenken möchten – ein Begriff, der definitiv in den letzten Jahrzehnten im Diskurs der Tanzszene, Ausbildung und Kritik durch “Praxis” ersetzt wurde – und fragen, was er in der pluralisierten Tanzwelt von heute bedeuten könnte. Dabei geht es nicht nur um die Art und Weise, wie die bestehenden Tanztechniken, die in den Schulen und Studios gelehrt werden (aus dem Ballett, der Moderne, dem zeitgenössischen Tanz oder urbanen Stilen), mit kultureller Identität, Machtdynamiken, historischen Kontexten oder sozialen Praktiken zusammenhängen, sondern auch darum, welche anderen Formen des verkörperten Wissens oder Technologien des Selbst, die in unseren Communities und Gesellschaft weitergegeben werden, Auswirkungen auf den Tanzbereich und die künstlerische Praxis der eingeladenen Choreograf*innen haben.
Das Residenzprogramm NEW TECHNIQUES ist Teil der „Residenzförderung für Berliner Tanzschaffende“, in deren Rahmen die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt im Jahr 2020 erstmalig Residenzprogramme ausgeschrieben und vergeben hat.
Mit: Colleen Ndemeh Fitzgerald, Naledi Majola,Sointu Pere
Künstlerische Beratung: Joy Kristin Kalu, Julien Enzanza
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© Alicja Hoppel -
© Alicja Hoppel