NEW TECHNIQUES XIII: Elvan Tekin – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin
Programm
NEW TECHNIQUES XIII: Elvan Tekin

Englisch
Am 19.09. um 18 Uhr laden wir herzlich zu einem Residency-Showing im Hochzeitssaal ein. Kostenlose Anmeldung hier.
Im August/September 2025 begrüßen die Sophiensæle die Choreografin Elvan Tekin und ihr Team im Rahmen des Tanzresidenzprogramms NEW TECHNIQUES. Während ihrer Residency erforscht die Künstlerin, wie man sich künstlerisch mit kulturellem Erbe auseinandersetzen kann, ohne neoliberale Rahmen der Identitätspolitik zu reproduzieren. Sie entwickelt Techniken und Strategien, die von Fatalismus, Katharsis, Transzendenz und dem Potenzial von Intimität geprägt sind, und untersucht zugleich den Tanz als soziales Ventil für politisches Leid. In Zusammenarbeit mit Samuel Pereira und Irem Aydin stellt sie schließlich die Frage: Wie bewegt sich das Subalterne gegen eine zerfallende Weltordnung?
Elvan Tekin ist Berliner Choreografin, Tänzerin und Community-Organisatorin. Ihre Choreografie ist ein Zeugnis des beständigen Geistes des Widerstands und des Strebens nach Befreiung. Wie kann das transformative Potenzial von Bewegung ein Katalysator für (gesellschaftlichen) Wandel sein? In diesem Sinne versucht ihre Praxis, die durch Brüche und Gewalt verursachten Risse zu heilen und dabei tief einzudringen – wie Bäche. Elvan organisiert und kuratiert das sich entwickelnde kuratorische Projekt emergent spaces, das queere und trans* feministische Perspektiven in der Diaspora in den Mittelpunkt stellt. Sie hat einen Masterabschluss in Choreografie von der HZT Berlin.
Mit unserem Tanzresidenzprogramm NEW TECHNIQUES unterstützen wir in Berlin ansässige Künstler*innen in der ersten Berufsphase, und reflektieren gleichzeitig den Begriff der Technik in der zeitgenössischen Tanzszene.
Wir haben unsere Residenz NEW TECHNIQUES genannt, weil wir gemeinsam mit dem Tanznachwuchs über Technik nachdenken möchten – ein Begriff, der definitiv in den letzten Jahrzehnten im Diskurs der Tanzszene, Ausbildung und Kritik durch „Praxis“ ersetzt wurde – und fragen, was er in der pluralisierten Tanzwelt von heute bedeuten könnte. Dabei geht es nicht nur um die Art und Weise, wie die bestehenden Tanztechniken, die in den Schulen und Studios gelehrt werden (aus dem Ballett, der Moderne, dem zeitgenössischen Tanz oder urbanen Stilen), mit kultureller Identität, Machtdynamiken, historischen Kontexten oder sozialen Praktiken zusammenhängen, sondern auch darum, welche anderen Formen des verkörperten Wissens oder Technologien des Selbst, die in unseren Communities und Gesellschaft weitergegeben werden, Auswirkungen auf den Tanzbereich und die künstlerische Praxis der eingeladenen Choreograf*innen haben.
Das Residenzprogramm NEW TECHNIQUES ist Teil der „Residenzförderung für Berliner Tanzschaffende“, in deren Rahmen die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt im Jahr 2020 erstmalig Residenzprogramme ausgeschrieben und vergeben hat.
Mit: Elvan Tekin, Samuel Francis Pereira, Irem Aydin
Künstlerische Beratung: Jtamul, Jette Büchsenschütz
