Sophienstrasse 18
10178 Berlin-Mitte
Saison 24/25
Tanztheater Ticket
17:00
Start: Zur letzten Instanz (Waisenstraße 14-16, 10179 Berlin)
Performativer Spaziergang Ticket
Tanz Ticket Premiere
Post-Drag-Comedy Ticket Premiere
Tanz Ticket Premiere

Rehema Chachage | Aderemi Adegbite:
Kwa niaba yako, I shredded them | Tutùọlà Institute

Aderemi Adegbite_credit unknown
Rehema Chachage | Aderemi Adegbite:
Kwa niaba yako, I shredded them | Tutùọlà Institute
Installationen
Auf Englisch

Die Installationen finden im Rahmen von Flinn Works' White Money statt.

>> KOMPLETTES "White Money"-PROGRAMM ZUM DOWNLOAD <<

Rehema Chachage: Kwa niaba yako, I shredded them 

Fördergelder beantragen ist die mühsame und oft erschöpfende Verhandlung zwischen dem Selbst und einer Institution. Wir müssen nicht nur in unserer Kunst versiert sein, sondern auch im Verkauf dieser an oft gesichtslose Jurys. Wir verbiegen unsere Sätze, damit sie in die Zusammenfassung eines Antrags passen, der angeblich Kreativität inspirieren, die Dekolonisierung vorantreiben oder neue Welten erschaffen soll. Leider ist der Prozess der Auswahl alles andere als kreativ oder dekolonisiert. Was lässt sich angesichts der ständigen Anpassung der eigenen Arbeit an Fördertöpfe und institutionelle Vorhaben noch sagen, wenn nach Monaten gedanklichen Spekulierens die Absage eintrifft? Diese Standard-E-mail, die meistens beginnt mit Es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen… oder Zu unserem Bedauern? In ihrer Installation schreddert die Künstlerin Rehema Chachage alte und frisch abgelehnte Förderanträge, die sie in Wasser auflöst und zu neuem Papier umwandelt. Sie faltet daraus Flugzeuge. Die Installation verdeutlicht die Abwesenheit von Wahrhaftigkeit in Worten oder vielleicht eher die Unmöglichkeit des Zugangs zu wahrhaftiger Sprache durch die ungeschrieben Regeln der „Antragslyrik“.

Rehema Chachage (Dar es Salaam/Tansania und Wien/Österreich) ist visuelle Künstlerin, deren Arbeit als performatives Archivieren bezeichnet werden kann. Sie sammelt und transformiert Geschichten, Rituale und mündliche Überlieferungen mithilfe unterschiedlicher Medien (Performance, Fotografie, Video, Text und physische Installationen). Ihre Spurensuche konzentriert sich besonders auf Geschichte(n) von Frauen in der Swahili Region. Sie hat einen BA in Bildender Kunst (2009) von der Michaelis School of Fine Art, University of Cape Town und einen MA in Zeitgenössischer Kunsttheorie (2018) von der Goldsmiths University of London. Zurzeit arbeitet sie an ihrem PhD in Practice an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Ihre Arbeiten werden in Afrika, Europa, Asien und Südamerika gezeigt.

Konzept, Installation Rehema Chachage Technische Unterstützung Valerie Asiimwe Amani

 

Aderemi Adegbite: Tutuola Institute

Das TutùOlà Institute ist das erste nigerianische Kulturinstitut und feiert seine Eröffnung in den Sophiensælen. Der Kurator und Künstler Aderemi Adebite gründete es als Antwort auf die Machtdynamiken zwischen kulturellen Institutionen und Kulturschaffenden im globalen Norden und globalen Süden. Das TutùOlà Institute ist eine eingetragene NPO (nicht gewinnorientierte Organisation), die als alternative künstlerische Intervention zum gängigen postkolonialen Diskurs erschaffen wurde. Das Institut wird die Yoruba-Sprache und Kultur in verschiedenen Ländern verbreiten, internationale Kooperationen fördern und mit privaten und öffentlichen Kulturinstitutionen zusammenarbeiten. Für seine Eröffnung im Rahmen von White Money präsentiert das TutùOlà  Institute eine Ausstellung mit Videokunst.

ADEREMI ADEGBITE ist ein Kurator und interdisziplinärer Künstler. Sein aktueller künstlerischer Schwerpunkt hinterfragt individuelle Realitäten und Wahrheit(en), die sich als Konstanten eines elastischen Sozio-Systems über das gesellschaftliche Gewebe erstrecken. Er interessiert sich dafür, wie vergangene Erfahrungen (Qualen, Freuden, Geschäfte, Reisen und religiöse Überzeugungen) als Teil einer Familie die gegenwärtigen Bedingungen des Individuums umgestalten und als Katalysatoren für "die" surrealistische Zukunft dienen. Die psychologische Wirkung der Idee "einer für alle, alle für einen" steht im Mittelpunkt seiner neuen Interventionen. Aderemi hat an einigen Residenzen/Workshops teilgenommen: AiR bei Bayreuth International Graduate Student of African Studies (BIGSAS), AiR bei der Jogjakarta Biennale, Photography Masterclass mit Akinbode Akinbiyi, Goethe-Institut's Photography Masterclass und The Nlele Institute's Photography Workshops.

EIN PROJEKT VON Aderemi Adegbite Künstler:innen Candice Breitz, Mario Pfeifer, Aline Motta, Rehema Chachage Übersetzer Kolade Igbasan

Eine Produktion von Flinn Works in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. In Kooperation mit dem Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim. Medienpartner: taz.die tageszeitung.

  • Aderemi Adegbite_credit unknown
    "Tutùọlà Institute", Foto © Unkown
  • Rehema Chachage_credit unknown
    "I shredded them on your behalf", Foto © Unkown
Kantine
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Premiere