Sophiensæle Sophiensæle

Ania Nowak: Future Tongues – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin

Saison 25/26
Performance, Konzert, Ausstellung Ticket Premiere
Ausstellung Eintritt frei
Performance, Konzert, Ausstellung Ticket
Ausstellung Eintritt frei
17:00
Hochzeitssaal & Kantine
Lecture Performance Ticket
Performance, Konzert, Ausstellung Ticket
Ausstellung Eintritt frei
17:00
Hochzeitssaal & Kantine
Lecture Performance Ticket
Performance, Konzert, Ausstellung Ticket

Ania Nowak:
Future Tongues

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Ania Nowak:
Future Tongues
Tanz, Performance
Dauer: 1h
Englisch, Polnisch, Latein
25€/20€/15€/10€

Deutsche Premiere

Future Tongues nimmt seinen Ausgangspunkt in der biblischen Erzählung vom Turmbau zu Babel, um über die Zukunft menschlicher Kommunikation nachzudenken. Die Arbeit verweist außerdem auf den Science-Fiction-Pornofilm Café Flesh (1982), in dem nach einer nuklearen Apokalypse die Mehrheit der Menschen ihre Libido verliert, während eine sex-positive Minderheit Akte sexuellen Theaters vor fasziniertem Publikum inszeniert. Sprache wird hier als ein stetiger Prozess der Aushandlung von Differenz verstanden.

Future Tongues widmet sich analogen Kommunikationstechnologien wie Sprache und Berührung. Intimität – sowohl die Lust als auch das Unbehagen, das Nähe mit sich bringen kann – wird bewahrt und zugleich ausgestellt wie eine ausgestorbene Sprache oder ein Relikt der Vergangenheit in unserer beschleunigten digitalen Kultur. Welche Formen verkörperter Kommunikation brauchen wir heute? Wer hat das Recht, seine eigene Sprache zu sprechen? Können wir unserer kollektiven Intuition vertrauen, bevor wir uns der Autorität von Wissen und Macht beugen?

Future Tongues wird von Ania Nowak mit einer Gruppe von Tänzer*innen und Schauspieler*innen auf einer Nachbildung des Kunstwerks Mother Tongues and Father Throats von Slavs and Tatars performt. Seit Ende 2018 ist die Arbeit Teil des Repertoires des Nowy Teatr in Warschau. Was als Auftragsarbeit begann, um sich Theater in hundert Jahren vorzustellen, entwickelte sich zu einer Stimme des Widerstands gegen symbolische wie reale Gewalt gegenüber Migrant*innen und der queeren Community in Polen, die von nationalistischen Phantasmen und der konservativ-rechten Fixierung auf Tradition, Herkunft und eine sterile nationale Identität heimgesucht wird.

Die Infos zur Barrierefreiheit sind in Arbeit und werden so bald wie möglich erweitert. Wenn bis dahin Fragen offenbleiben, wenden Sie sich gerne an die Kommunikationsabteilung unter barrierefreiheit@sophiensaele.com oder 030 278 900 35. Bitte beachten Sie, dass sich Einzelheiten gegebenenfalls bis zum Veranstaltungstag ändern. Sollten Sie deshalb erst nach dem Erwerb Ihres Tickets erfahren, dass die Vorstellung für Sie nicht länger barrierefrei ist, können Sie uns bis 5 Werktage nach der Veranstaltung für eine Ticketrückgabe unter ticketing@sophiensaele.com oder 030 278 900 45 kontaktieren (Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr).

Early Boarding

Falls die Tür zum Saal aus künstlerischen Gründen erst sehr kurz vor Vorstellungsbeginn öffnet, besteht die Möglichkeit zum Early Boarding.

Tickets

  • Über das Kartentelefon reservierbar unter 030 283 52 66, Montag bis Freitag von 16–18 Uhr
  • Über den Online-Ticketshop
  • An der Abendkasse

Weitere Informationen zur Barrierefreiheit am Haus finden Sie außerdem hier.

Idee, Text, Choreografie, Performance: Ania Nowak
Entwicklung, Performance: Oskar Malinowski, Aleksandra Osowicz, Rafał Pierzyński, Jaśmina Polak
Dramaturgie: Mateusz Szymanówka
Sounddesign: Justyna Stasiowska
Lichtdesign: Jędrzej Jęcikowski
Bühnenbild: Mother Tongues Father Throats: Slavs and Tatars
Kostüme: Grzegorz Matląg/Wsiura
Kurator des Projekts Theatre 2118: Tomasz Plata

Eine Produktion von Ania Nowak und Nowy Teatr. Das Gastspiel wird mitorganisiert vom Adam-Mickiewicz-Institut im Rahmen des internationalen Kulturprogramms der polnischen EU-Ratspräsidentschaft 2025, kofinanziert durch das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe sowie gefördert durch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Das Gastspiel findet statt im Rahmen von Making Life in the Ruins, einem Festival der Sophiensæle, gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Medienpartner: Berlin Art Link, Missy MagazineSiegessäuletaz.

Ania Nowak nähert sich Verletzlichkeit und Begehren als Mittel, um die Möglichkeiten und Grenzen von Körper und Sprache neu zu definieren. Nowak entwickelt Formate wie Live- und Videoperformances, Installationen und Texte. In ihrer Praxis beschäftigt sich Nowak mit Körpern und ihrer Fähigkeit, nicht-linear zu fühlen und zu denken, um damit die Komplexität von Gemeinschaft und Fürsorge in Zeiten fortwährender Krisen zu thematisieren.

Ihre Arbeit versucht, die Begriffe Störung, Vergnügen, Krankheit, Intimität, Schmerz, Sexualität, Klasse und Zugänglichkeit als Bereiche eines freien Lebens jenseits der Binarität neu zu denken. Nowaks Arbeiten wurden u. a. in den Sophiensælen, der Berlinischen Galerie, dem HAU Hebbel am Ufer, der Akademie der Künste, der KW Pogo Bar, Berlin; dem Museum für zeitgenössische Kunst Kiasma, Helsinki; La Casa Encendida, Madrid; Salzburger Kunstverein; der 14. baltischen Triennale im CAC Vilnius und der 12. Göteborg International Biennal for Contemporary Art gezeigt. Nowak präsentierte zuletzt Soloaufführungen im Museum für Moderne Kunst in Warschau und in der Galerie Wedding - Raum für zeitgenössische Kunst in Berlin.

  • Ania_Nowak_MaurycyStankiewicz_Future-Tongues
    © Maurycy Stankiewicz
  • AniaNowak_2118_Nowak_próba (17 of 28)
    © Ania Nowak
  • AniaNowak_2118_Nowak_próba (18 of 28)
    © Ania Nowak
Festsaal
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