Göksu Kunak: INNOCENCE | Sep 11, 12, 13, 14 | Festsaal – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin

Saison 24/25
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Performance Ticket Premiere
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21:00
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Göksu Kunak:
INNOCENCE

Eine Person kniet vor einem schwarzen Auto.
Göksu Kunak:
INNOCENCE
Performance, Installation
Dauer: 1h 20 Min.
Englisch
10€/15€

11.09., 21:30, DJ-Set von Zuzanna Czebatul
13.09., 17:30, Hochzeitssaal: Panel Talk mit Künstler*in Göksu Kunak, Soziologin Ceren Türkmen und Kuratorin Çağla Ilk (Englisch mit Simultanverdolmetschung auf Deutsch)

Reduzierter Eintritt zur Veranstaltung mit Berlin Art Week Guest Card nach Verfügbarkeit und nur nach vorheriger Anmeldung über ticketing@sophiensaele.com 

Ein Verkehrsunfall dramatisch wie eine Seifenoper: INNOCENCE basiert auf dem Susurluk-Skandal, einem berühmt-berüchtigten Autounfall in der Türkei der 1990er Jahre: Der vermeintlich alltägliche Unfall führte zu der Aufdeckung krimineller Verbindungen zwischen staatlichen Institutionen, der Drogenmafia und Strukturen eines Staats im Staate. In INNOCENCE reflektiert Göksu Kunak eine Politik des Verschweigens und Vertuschens und erforscht Unfall und Skandal als Phänomen; als Moment, in dem Technologie ihre potenziell gravierenden Auswirkungen offenbart. Aber auch als Moment, in dem Irrtümer und Wahrheiten unserer konstruierten Realität zutage treten. INNOCENCE zeichnet den Crash als festgehaltene Momentaufnahme, in der sich Beziehungen herauskristallisieren: ein Verkehrsunfall als wertfreier Augenblick, weder gut noch schlecht, aber dramatisch wie eine Seifenoper.

Der Susurluk-Skandal als Grauzone offenbart die Ungenauigkeiten einer starren Ost-West-Dichotomie und verschließt sich einfachen Schlussfolgerungen. Das Auto als fetischisiertes Objekt und der Unfall sind für Kunak Metaphern für das korrumpierte patriarchalische politische System in der Türkei und den Crash der türkischen Modernisierung. INNOCENCE ist der Versuch einer Genealogie der Korruption im Land, der Unterdrückung von Minderheiten und wirft auch einen Blick auf die Grausamkeiten, die durch den westlichen Imperialismus an der Türkei und am Nahen Osten verübt wurden.

Nach AN(A)KARA (2021) und Ajaib Mahluqat (ACAYİP MAHLUKAT) (2023) ist INNOCENCE die dritte Koproduktion von Göksu Kunak mit den Sophiensælen.

13.09., 17:30, Hochzeitssaal: Panel Talk (Englisch mit Simultanverdolmetschung auf Deutsch)

Künstler*in Göksu Kunak, Soziologin Ceren Türkmen  und Kuratorin Çağla Ilk sprechen über den Susurluk-Skandal im Kontext: Wie lässt sich der Skandal der 1990er Jahre aus einer heutigen Perspektive reflektieren, gerade auch vor dem Hintergrund stetig steigender Sympathien gegenüber faschistischen Strukturen wie den Grauen Wölfen in der Türkei, in Deutschland und in ganz Europa?

Um Anmeldung wir gebeten.

Die Infos zur Barrierefreiheit sind in Arbeit und werden so bald wie möglich erweitert. Wenn bis dahin Fragen offenbleiben, wenden Sie sich gerne an die Kommunikationsabteilung unter barrierefreiheit@sophiensaele.com oder 030 27 89 00 35. Bitte beachten Sie, dass sich Einzelheiten gegebenenfalls bis zum Veranstaltungstag ändern. Sollten Sie deshalb erst nach dem Erwerb Ihres Tickets erfahren, dass die Vorstellung für Sie nicht länger barrierefrei ist, können Sie uns bis 5 Werktage nach der Veranstaltung für eine Ticketrückgabe unter ticketing@sophiensaele.com oder 030 27 89 00 45 kontaktieren (Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr).

Dauer

  • 90 Minuten ohne Pause

Sprache

  • englische Lautsprache

Raum

  • Der Festsaal wird nach 50 Minuten verlassen. Die letzte Szene der Performance findet im Innenhof statt.

Sound

  • Es wird laute Musik eingesetzt.
  • Im Hof wird ein großer Wetterballon aufgeblasen. Dieser platzt und verursacht ein lautes Geräusch.

Gerüche

  • An einer Stelle des Stücks wird an das Publikum stark riechendes Rosenwasser verteilt (freiwillig).

Licht

  • Es werden Spotlights von oben eingesetzt.
  • die Lichtstimmung ist eher dunkel.
  • Es wird Stroboskoplicht eingesetzt (im Innenhof).

Sonstiges

  • Es gibt Videoprojektionen.
  • Einige der Videoprojektionen zeigen Sequenzen von Autounfällen.

Publikum

  • Bestuhlte Tribüne
  • 2 Sitzsackplätze buchbar nach Verfügbarkeit
  • 2 Rollstuhlplätze buchbar nach Verfügbarkeit
  • Die letzte Szene der Performance findet im Innenhof ohne Sitzplätze statt. Es werden einige Hocker zur Verfügung gestellt. Sitzsäcke werden nach Buchung zur Verfügung gestellt.

Early Boarding

  • Es besteht die Möglichkeit zum Early Boarding. Eine Lautsprecherdurchsage macht einige Minuten vorher darauf aufmerksam.

Tickets

  • Über das Kartentelefon reservierbar unter 030 283 52 66, Montag bis Freitag von 16-18 Uhr
  • Über den Online-Ticketshop
  • An der Abendkasse

Weitere Informationen zur Barrierefreiheit am Haus finden Sie außerdem hier.

Konzept, Text, Installation, Licht, Performance: Göksu Kunak
Mit: Bilgesu Akyürek, Felix Beer, Buğra Büyükşimşek, Chima Okerenkwo, Leo Luchini
Choreografie (erste Tanzszene): Buğra Büyükşimşek, Göksu Kunak
Beratung Licht: Annegret Schalke
Mitarbeit Bühne, Dokumentation: SynthTati
Beratung Stunt: Sascha Girndt
Dramaturgische Beratung: Isabel Gatzke
Outside Eye: Çağla Ilk
Mitarbeit Produktion: Ben Mohai
Produktionsleitung: Florian Greß

Eine Produktion von Göksu Kunak in Koproduktion mit Sophiensæle und DE SINGEL Antwerpen. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Medienpartner: Berlin Art Link, King Kong Magazine, Missy Magazine, Siegessäule, taz.

Göksu Kunak (Ankara, 1985) ist ein*e in Berlin lebende*r Künstler*in, Forscher*in und Autor*in. Kunaks Interesse gilt vor allem Chronopolitiken und hybriden Texten, die sich mit dem performativen Jargon zeitgenössischer Lebensstile sowie mit nicht-westlichen/unorthodoxen Dramaturgien auseinandersetzen. Kunaks englischsprachige Texte spielen aus nicht-muttersprachlicher Perspektive mit Mehrsprachigkeit und Syntax. Beeinflusst von der Kultur der Arabeske und der Spätmoderne, imaginiert Kunak neue Situationen auf Basis von realen Begegnungen, die die Problematik hetero-patriarchaler Strukturen aufzeigen. Orientalismus, Selbst-Orientalisierung (die Wahrnehmung des „Östlichen“ und wie die*der „Östliche“ sich selbst durch diese Konstruktion sieht), Tarnung, Selbstzensur und Science Fiction sind weitere Interessen der Künstler*in. In letzter Zeit hat Kunak an auf Partituren basierenden Performances und Installationen gearbeitet, die sich auf Simulakren und Muskeln als Objekt – Körper als Skulptur – konzentrieren.

Im Jahr 2023 zeigte Göksu Kunak mit Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds und Freischwimmen das Stück Ajaib Mahluqat (Acayip Mahlukat), ko-produziert mit Sophiensæle. Zuvor fanden die Einzelausstellungen Dhikr im Number1MainRoad Berlin und Bygone Innocence in der Pilevneli Gallery in Istanbul statt, beide kuratiert von Léon Kruijswijk. Kunak zeigte außerdem Arbeiten bei der Performa Biennale in New York, in der Neuen Nationalgalerie, dem Neuen Berliner Kunstverein, dem De Singel Arts Center, dem Kaaitheather, dem Akademie der Künste Lab of Contested Space kuratiert von der Jungen Akademie und dem Parliament of Bodies als Teil der Bergen Assembly 2019.

  • Eine Person liegt auf dem Bach eines Autos. Ein Spot-Light ist auf sie gerichtet.
    © Maiko Miske
  • Eine Person kniet vor einem schwarzen Auto.
    © Ege Dandin
  • Auf einem dunklem Bild sind verwischte Lichter und die Silhouetten einer Person und eines Autos zu erahnen.
    © Ege Dandin
Festsaal
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