Isabelle Schad: FUR + ROTATIONS + TURNING SOLO 2 – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin
Isabelle Schad:
FUR + ROTATIONS + TURNING SOLO 2
Die Arbeiten FUR, Rotations und Turning Solo 2 sind Teil einer fortlaufenden Serie der Choreografin Isabelle Schad, in der sie Rhythmen und Energien zu choreografierten Erfahrungen formt. Gemeinsam mit den Performer*innen schafft sie drei sehr persönliche Porträts. Die Arbeiten laden ein, in einen Prozess der Zeitlosigkeit einzutauchen, der Nähe und Kontemplation.
Turning Solo 2 ist eine Weiterführung der Arbeit Turning Solo. Im Dialog mit der Whirling Praxis der Tänzerin Naïma Ferré steht Schads Forschung zu Achsumdrehung und Gewichtsverlagerung, innerer Bewegung und Energiefelder, die einen selbst und andere bestimmen. 2020 erarbeitet sich die Tänzerin und Choreografin Jasmin İhraç das Score und lässt es in ihrer Interpretation zu einem eigenen Universum werden: eine andere Person, ein anderes Porträt. Turning Solo 2 führt nun erstmalig beide Porträts zu einem simultan erlebbaren Double zusammen.
FUR ist eine Begegnung mit der japanischen Tänzerin Aya Toraiwa und ihren Haaren, die ihr bis zu den Knien reichen. Das Haar bedeckt und bekleidet, wird zum Schutzraum und zur Prothese: eine fellähnliche äußere Schicht und Verlängerung des Körpers, der Energien, des Selbst. Das fragile Material um den Körper enthüllt, was verborgen scheint, und fungiert als Übergang zwischen der inneren und äußeren Welt.
In Rotations rotieren und akkumulieren sich die Bewegungen der Tänzerin Claudia Tomasi zu einem Fluss, der die Illusion erzeugt, ihr Körper würde sich von selbst bewegen. Zwischen Kontrollverlust und Präzision kreiert die Choreografie eine verblüffende Energie.
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KONZEPT, CHOREOGRAFIE Isabelle Schad KO-CHOREOGRAFIE, PERFORMANCE Claudia Tomasi (Rotations), Aya Toraiwa (FUR), Naïma Ferré & Jasmin İhraç (Turning Solo 2) Musik Damir Simunovic LICHT Emma Juliard KOSTÜM Charlotte Pistorius OBJEKT Volker Hüdepohl PRODUKTIONSLEITUNG Heiko Schramm
Eine Produktion von Isabelle Schad in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE und Transart Festival Bozen. Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und das NATIONALE PERFORMANCE NETZ. Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Dank an Wiesen55 e.V. Medienpartner: taz.die tageszeitung.
Isabelle Schad ist Tänzerin und Choreografin. Ihre Recherche konzentriert sich auf die Beziehungen zwischen Choreografie und (Re-)Präsentation, Wahrnehmung und Erfahrung und erforscht das Selbst und unser Verbundensein in der Welt. Sie betrachtet künstlerische Praxis als Ort für lebenslange Lernprozesse, Gemeinschaft und politische Teilhabe.
Ihre innovativen Projekte an der Schnittstelle zur Bildenden Kunst werden in unterschiedlichen Kontexten auf Festivals, in Museen und in theatralen Räumen international gezeigt. Im Rahmen des Deutschen Tanzpreises 2019 erhielt Schad eine Ehrung für herausragende künstlerische Entwicklungen im zeitgenössischen Tanz.