Seit der ersten Arbeit Farci.e erforscht Sorour Darabi den Begriff der Transgression und fokussiert dabei insbesondere Potentiale der Wiederaneignung. Reappropriation kann eine fruchtbare Strategie sein, um aufzudecken, was durch binäres Denken verborgen liegt: die hybriden Mythen zwischen links und rechts, Mann und Frau, Mensch und Tier, Gut und Böse, körperlich und geistig, natürlich und industriell…
Natural Drama hinterfragt das Konzept der „Natur“ und nimmt es sowohl durch die Linse aktueller ökologischer Fragestellungen kritisch in den Blick, als auch aus historischer und soziopolitischer Perspektive – mitsamt seinen Implikationen für den Körper. Im Rekurs auf zwei Persönlichkeiten, die sich aus unterschiedlichen geografischen Verortungen und auf ganz unterschiedliche Weisen mit feministischen Fragen auseinandergesetzt haben, untersucht Sorour Darabi Darstellungen und Konstruktionen des sogenannten weiblichen Körpers. So entwickelt die Performance eine Art futuristische Mythologie, die ihre Wurzeln in sichtbaren und unsichtbaren, bewahrten und verloren gegangenen Tanztraditionen sucht.
Sorour Darabi ist ein*e Künstler*in aus dem Iran, die*der in Paris lebt und arbeitet. Als Teil der Untergrundorganisation ICCD arbeitete Darabi aktiv im Iran und trat bei dem vom ICCD in Teheran organisierten Festival Untimely vor ihrer*seiner Abreise nach Frankreich auf. Während des Studiums am CCN de Montpellier schuf Sorour Darabi das Solo Subject to Change, eine Performance, die den Wandel in Bezug auf die Zeit und das Zusammenleben mit einer Umgebung hinterfragt. 2016 folgte das Solo Farci.e, das sich mit den Konzepten von Sprache, Geschlechtsidentität und Sexualität befasste. In der Solo-Performance Mowgli (2021) widmete sich Sorour Darabi dem Dschungel als Schnittpunk zeitgenössischer Mythen. An den Sophiensælen war Sorour Darabi bereits 2017 im Rahmen der Tanztage und 2019 mit Savušun (2018) zu sehen.
KONZEPT, CHOREOGRAFIE, PERFORMANCE Sorour Darabi DRAMATURGIE Lynda Rahal SOUND DESIGN Pablo Altar LICHTDESIGN + BÜHNE Yannick Fouassier BÜHNENBILD, AUSSTATTUNG + KOSTÜM Alicia Zaton + Marine Peyraud assistiert von Juliette Ritter nach einer Idee von Sorour Darabi STAGE MANAGEMENT Jean-Marc Ségalen + Selma Benramdane STIMMCOACH Pierre Derycke PRODUKTIONSLEITUNG Météores PRODUKTIONSADMINISTRATION Charlotte Giteau PRODUKTION + TOURING Anaïs Guilleminot
Eine Produktion von Sorour Darabi in Koproduktion mit Centre national de la danse – CND Pantin, Festival d’Automne Paris, ICI-CCN Montpellier – Occitanie / Pyrénées Méditerranée im Rahmen des Projekts Europe Creative Life Long Burning, gefördert von der Europäischen Union, L'Echangeur - CDCN Hauts-de-France, La Maison CDCN Uzès Gard Occitanie, WP Zimmer, Beursschouwburg, Black Box Theater, Tanzquartier Wien, Frascati Theater, PICA (Portland Institute of Contemporary Art). Unterstützt von DRAC- Ile des France und SPEDIDAM. Studiostipendien Ballet du Nord – CCN Roubaix Hauts de France, Centre national de la danse Angers, Stuk Kunstencentrum Louvain, Agora/Montpellier danse, Trauma Bar & Kino. Das Gastspiel im Rahmen von Queer Darlings #4 wird ermöglicht durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur. Medienpartner: Berlin Art Link, Missy Magazine, Siegessäule, tipBerlin, taz.die tageszeitung.