Göksu Kunak: An(a)kara – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin

Saison 24/25
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Göksu Kunak:
An(a)kara

AN(A)KARA 2_Foto_Ethan Folk_HP
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Willkommen in einer rückständigen Utopie, ein Ticket zu einer Gesellschaft zwischen den Zeiten – und den damit verbundenen Verlusten: AN(A)KARA ist eine Sci-Fi-TV-Varieté-Show, moderiert von Gucci Chunk alias Göksu Kunak, die die Spätmoderne der Türkei mit besonderem Fokus auf die Stadt Ankara erkundet. Hier nehmen die Körper neoliberaler TV-Moderator*innen den Platz klassischer, monumentaler Statuen ein: In ihren Shows verkörpern sie nationalistische Ideologien und dienen als Propagandainstrumente. AN(A)KARA will das Denkmal des jungen und athletischen NEW MAN stürzen und mit Shapewear-Unterwäsche ersetzen. Gleichzeitig untersucht die Performance, wie sich das Konzept von Zeit im Laufe der Geschichte geändert hat: von kısmet, der Vorstellung, dass der Weg eines Menschen durch Schicksal vorbestimmt ist, hin zur getakteten Schnelllebigkeit der Moderne und den Reibungen dazwischen.

In AN(A)KARA erscheinen die Erinnerungen und Verwirrungen eines muslimischen Kindes als Stimmen und Objekte, die aus einer Vergangenheit der 1980er und 1990er Jahre sprechen. Während die Performance einen Überblick über diese prägende Ära der Türkei gibt, thematisiert Göksu Kunak gleichzeitig die Klischees und Auseinandersetzungen um Ost und West und die allgegenwärtige (Selbst-)Zensur.

Das Stück selbst dauert ca. 60 Minuten. Im Anschluss gibt es eine 20-minütige Installation. Während der Installation steht es dem Publikum frei, den Raum zu verlassen. Das Stück ist in englischer Lautsprache. Es richtet sich inhaltlich an ein erwachsenes Publikum. Der Bühnenraum ist ziemlich hell, fast wie in einem Museum. Es gibt einige schnelle, aber leichte Lichtwechsel. Geräusche im Publikum sind erlaubt. Der Publikumsbereich auf der Tribüne ist bestuhlt. Es gibt einen Sitzsackplatz, den man nach Verfügbarkeit telefonisch reservieren oder im Online-Ticketshop buchen kann. Getränke im Saal sind erlaubt. Das Publikum ist eingeladen, Fotos und Videos zu machen. Die Informationen zur Barrierefreiheit werden laufend ergänzt. Bei Fragen oder für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Gina Jeske unter jeske@sophiensaele.com oder 030 27 89 00 35. 

KONZEPT, PERFORMANCE, INSTALLATION, KOSTÜM, TON Göksu Kunak DRAMATURGIE Isabel Gatzke LICHTGESTALTUNG Annegret Schalke BÜHNENBILD Julian Weber PRODUKTIONSLEITUNG Nara Virgens, Florian Greß SOUND MASTERING Laure M. Hiendl DOKUMENTATION Ethan Folk

Eine Produktion von Göksu Kunak in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE. Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Medienpartner: taz.die tageszeitung.

Göksu Kunak (Ankara, 1985) ist ein*e in Berlin lebende*r Künstler*in, Forscher*in und Autor*in. Kunaks Interesse gilt vor allem Chronopolitiken und hybriden Texten, die sich mit dem performativen Jargon zeitgenössischer Lebensstile sowie mit nicht-westlichen/unorthodoxen Dramaturgien auseinandersetzen. Kunaks englischsprachige Texte spielen aus nicht-muttersprachlicher Perspektive mit Mehrsprachigkeit und Syntax. Beeinflusst von der Kultur der Arabeske und der Spätmoderne, imaginiert Kunak neue Situationen auf Basis von realen Begegnungen, die die Problematik hetero-patriarchaler Strukturen aufzeigen. Orientalismus, Selbst-Orientalisierung (die Wahrnehmung des „Östlichen“ und wie die*der „Östliche“ sich selbst durch diese Konstruktion sieht), Tarnung, Selbstzensur und Science Fiction sind weitere Interessen der Künstler*in. In letzter Zeit hat Kunak an auf Partituren basierenden Performances und Installationen gearbeitet, die sich auf Simulakren und Muskeln als Objekt – Körper als Skulptur – konzentrieren.

Im Jahr 2023 zeigte Göksu Kunak mit Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds und Freischwimmen das Stück Ajaib Mahluqat (Acayip Mahlukat), ko-produziert mit Sophiensæle. Zuvor fanden die Einzelausstellungen Dhikr im Number1MainRoad Berlin und Bygone Innocence in der Pilevneli Gallery in Istanbul statt, beide kuratiert von Léon Kruijswijk. Kunak zeigte außerdem Arbeiten bei der Performa Biennale in New York, in der Neuen Nationalgalerie, dem Neuen Berliner Kunstverein, dem De Singel Arts Center, dem Kaaitheather, dem Akademie der Künste Lab of Contested Space kuratiert von der Jungen Akademie und dem Parliament of Bodies als Teil der Bergen Assembly 2019.

  • AN(A)KARA 2_Foto_Ethan Folk_HP
    © Ethan Folk
  • AN(A)KARA 3_Foto_Ethan Folk_HP
    © Ethan Folk
  • AN(A)KARA 4_Foto_Ethan Folk_HP
    © Ethan Folk
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