Flinn Works & Afra Tafri Creations: No More! White Money | Nov 07, 08, 09 | Festsaal – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin
Flinn Works & Afra Tafri Creations:
No More! White Money

No More! White Money
Englisch
10€/15€
Premiere
No More! White Money ist eine partizipative Performance über Geld, Kunst und Macht. Sechs Künstler*innen aus Indien, Nigeria, Russland, den Niederlanden und Deutschland legen die neokoloniale Struktur der zeitgenössischen Kunstfinanzierung offen. White Money („weißes Geld“) fließt von europäischen Förderinstitutionen und Festivals in den Rest der Welt. White Money diktiert die Ästhetik, den Zugang und die Mobilität von Künstler*innen innerhalb und außerhalb Europas – auch diese Performance würde es ohne dieses Geld nicht geben. Verkaufen Künstler*innen ihre Arbeit an den vorherrschenden Diskurs, um einer beliebigen Jury oder der neuen Leitung einer Kulturinstitution zu gefallen? Können sie trotz ungleicher geopolitischer Positionen und Privilegien zusammenarbeiten und gleichzeitig ihre Verstrickung in das System anerkennen?
In No More! White Money betreten die sechs Künstler*innen gemeinsam mit dem Publikum das Spielfeld und erfinden neue Spielregeln. Sie entwirren spielerisch die Fäden, die mit weißem Geld verknüpft sind, und meistern geduldig jedes Visum-Interview. No More! White Money ist die zweite Ausgabe der Arbeit White Money, die 2021 Premiere an den Sophiensælen gefeiert hat.
Das Stück thematisiert (post-)koloniale Strukturen, Rassismus, Energiekrise, prekäre finanzielle Situationen, Grenzpolitiken und Machtmissbrauch durch Behörden.
Wenn aus den folgenden Informationen Fragen offenbleiben, wenden Sie sich gerne an Stefanie Hauser unter barrierefreiheit@sophiensaele.com oder 030 27 89 00 35.
Dauer
- 60 Minuten oder 90 Minuten ohne Pause
Sprache
- Englische Lautsprache mit kurzen Abschnitten englischer Schriftsprache
- Das Stück ist sehr textlastig.
Licht
- Die Lichtstimmung ist eher dunkel. Am Ende des Stücks werden Öllampen zur Beleuchtung eingesetzt.
- Es gibt einen unangekündigten Moment kompletter Dunkelheit.
Sound
- Es gibt wenig Sound
- An einer Stelle tritt ein Geräusch überraschend ein.
Sonstiges
- Es werden Aktionen auf der Bühne abgefilmt und live auf Leinwand übertragen.
- An einem Moment im Stück sinkt die Temperatur.
Interaktion
- Das Publikum wird an mehreren Stellen im Stück direkt angesprochen. Teilweise richtet sich die Ansprache an das gesamte Publikum, teilweise an Einzelpersonen.
- Die Interaktionen beinhalten die Aufforderung sich zu positionieren, zu antworten oder sich zur Ansprache zu verhalten. An einer Stelle des Stücks wird auf freiwilliger Basis Geld eingesammelt.
- Alle Interaktionen sind auf freiwilliger Basis. Es wird niemand auf die Bühne gebeten.
Publikum
- Es gibt eine hufeisenförmige Tribüne mit Bestuhlung.
- 2 Sitzsackplätze buchbar nach Verfügbarkeit
- 2 Rollstuhlplätze buchbar nach Verfügbarkeit
Early Boarding
Es besteht die Möglichkeit zum Early Boarding.
Tickets
- Über das Kartentelefon reservierbar unter 030 283 52 66, Montag bis Freitag von 16-18 Uhr
- Über den Online-Ticketshop
- An der Abendkasse
Weitere Informationen zur Barrierefreiheit am Haus finden Sie außerdem hier.
Konzept, Performance: Aderemi Adegbite, Anuja Ghosalkar, Konradin Kunze, Ada Mukhina, Sophia Stepf, Abhishek Thapar
Technische Leitung Berlin: Susana Alonso
Technik Niederlande: Ester Bernart
Produktionsleitung Berlin: Marit Buchmeier, Lisanne Grotz / xplus3 Produktionsbüro
Energiepolitische Beratung: Mathias Drücker
PR Niederlande: Mara Noto
Produzent Niederlande: Job Rietvelt
Hospitanz Berlin: Shreyan Saraswat
Produktionsleitung Niederlande: Jueliette Talakua
Künstlerische Mitarbeit Berlin: Maja Zagórska
Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin, Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Unterstützt durch den Performing Arts Fund NL. Mit freundlicher Unterstützung des Königreichs der Niederlande. Koproduktionspartner: Sophiensæle, Grand Theatre Groningen, Nirdigantha, Oerol Festival, City Residency Arnhem. Medienpartner: Missy Magazine, Siegessäule, taz.
Abhishek Thapar (Moga / Amsterdam) ist Theatermacher, Performer und Künstler in Amsterdam. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit postkolonialen Epistemologien, historiografischer Metafiktion und Geschichtenerzählen. Ausgewählte Arbeiten: My home at the Intersection (2017), Surpassing the Beeline (2018), Cow is a Cow is a Cow (2021), How to end your wealth (2021), Lacuna Kitchen (2023). Er hat ein Postgraduierten-Diplom in Physical Theatre von der London International School for Performing Arts und einen Master in Theatre von DAS Theatre, Amsterdam. Im Jahr 2023 gründete er zusammen mit dem Kreativproduzenten Job Rietvelt „Afra Tafri Creations“ in Amsterdam, das künstlerische Projekte und Co-Kreationen produzieren und präsentieren wird, beginnend mit Lacuna Kitchen Netherlands Chapter im Jahr 2025.
Ada Mukhína (geboren in St. Petersburg / lebt in Berlin) ist eine nomadische Theaterregisseurin, Autorin und Performerin. Nach ihrem Jurastudium absolvierte sie einen MA in Advanced Theatre Practice an der Royal Central School of Speech and Drama in London, unterstützt durch ein Chevening-Stipendium. Ihre jüngsten Arbeiten Risk Lab, How to Sell Yourself To the West und Exile Promenade wurden bei den Berliner Festspielen, am Deutschen Theater Berlin, an der Akademie der Künste in Berlin, am Staatstheater Mainz, am Camden People's Theatre in London und im Laboratory for Global Performance and Politics in Washington, DC aufgeführt.
Aderemi Adegbite (Lagos) ist Kurator und multidisziplinärer Künstler. Er ist der Gründer und künstlerische Leiter des Vernacular Art-space Laboratory, einer Künstlerinitiative in Lagos. 2021 gründete er das Tutùọlá Institute, das als alternative künstlerische und kulturelle Plattform für kritische Reflexion und Praktiken in unserer postkolonialen Welt konzipiert ist. Aderemi arbeitete als kuratorischer Assistent von Prof. Awam Amkpa für die Wanderausstellung Africa: See You, See Me von 2011–2013. Er war künstlerischer Leiter von Communal Re-Imagination, einem Kunstschulprojekt von 2018–2022 und war Fachkurator am John Randle Centre for Yoruba Culture and History in Lagos.
Anuja Ghosalkar (Bangalore) ist die Gründerin von Drama Queen, einer Dokumentartheaterkompanie, die seit 2015 in Indien tätig ist. Ihre multidisziplinäre Praxis konzentriert sich auf kleine Geschichten, Archivierungslücken, Erzählungen über Geschlecht und Intimität, Iterationen rund um Form und Prozess, Medien, Orte, Technologien und die Verwischung der Hierarchien zwischen Publikum und Darsteller*innen. Ihre Performances und Workshops wurden u.a. von metalab in Harvard, Ullens Centre for Contemporary Art, University of Oxford, Hong Kong University, University of Cambridge, Jawaharlal Nehru University, HAU Berlin, Sophiensæle, Museum of Art and Photography eingeladen. Sie hat ausführlich über Performance für die Verlage Routeldege, Narr und Bloomsbury geschrieben.
Konradin Kunze (Berlin) ist Theatermacher, Performer, Kurator und Researcher und lebt mit Familie in Berlin. Er studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Mehrere Jahre lang spielte, inszenierte und entwickelte er an verschiedenen Theatern in Deutschland Stücke hauptsächlich für junges Publikum. Seit 2011 arbeitet er mit Flinn Works zusammen. Er konzeptioniert Ausstellungen zum Thema postkoloniale Erinnerung und setzt sich für die Rückführung von menschlichen Gebeinen und die Restitution von in der Kolonialzeit geraubten Kulturgütern ein.
Sophia Stepf (Berlin) ist Theatermacherin, Dramaturgin, Kuratorin und Dozentin. Sie ist die künstlerische Leiterin der Kompanie Flinn Works (Berlin). Seit 2010 produziert und inszeniert sie transnationale Theaterperformances mit einem Schwerpunkt auf feministischen und postkolonialen Themen. Mit Flinn Works wurde sie u.a. mit dem META Award in Delhi, dem ZKB Förderpreis am Zürcher Theater Spektakel, dem George Tabori Preis (2021) und dem Preis des Internationalen Theaterinstituts Deutschland (2023) ausgezeichnet. Seit 2003 entwickelt Sophia Theaterprojekte und Fortbildungen für das Goethe-Institut Indien, und arbeitete für internationale Theaterfestivals (Linz 2009, Wiener Festwochen, Theater der Welt 2005 & Theaterfestival Schwindelfrei 2014–2018). Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
-
© Paul Holdsworth -
© Paul Holdsworth -
© Paul Holdsworth -
© Paul Holdsworth -