Season 2024/25 – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin
Programm
Season 2024/25
Abschluss der Spielzeit 2024/2025 und Ausblick auf die kommende Spielzeit
Im restlos ausverkauften Festsaal beendete die brasilianische Regisseurin und Performerin Jéssica Teixeira die Spielzeit 2024/2025 der Sophiensæle mit ihrer preisgekrönten Arbeit MONGA. Von Dezember 2024 bis Juli 2025 präsentierten die Sophiensæle in der zweiten Spielzeit der Künstlerischen Leitung von Jens Hillje und Andrea Niederbuchner über 60 Bühnenproduktionen und boten zahlreiche weitere Formate wie Führungen, Gespräche und Workshops für insgesamt über 20.000 Besucher*innen.
Eröffnet wurde die Spielzeit 2024/2025 mit der Premiere INNOCENCE von Göksu Kunak und der Wiederaufnahme von Ewa Dziarnowskas This resting, patience im Rahmen der Berlin Art Week 2024. Kunak reflektierte im Festsaal und auf den Vordächern des Hofs der Sophiensæle den Susurluk-Skandal, einen berühmt-berüchtigten Autounfall in der Türkei der 1990er-Jahre. Dziarnowska inszenierte für die Kantine ein Archiv für ungenutzte Sinnlichkeit und einen somatischen (Strip-)Tease. In Kooperation mit dem Haus am Waldsee und dem Georg Kolbe Museum brachten die Sophiensæle Gisèle Viennes Film Jerk im September 2024 und ihre Erfolgs-Performance Crowd in den Festsaal.
Zu den weiteren Premieren 2024 zählten Arbeiten von Isabelle Redfern/MamaNoSing, Henrike Iglesias & Miss Theatre, Olivia Hyunsin Kim/ddanddarakim, Flinn Works & Afra Tafri Creations, Markus&Markus und Marga Alfeirão. Zu sehen waren außerdem die erfolgreichen Gastspiele von Kévin Bonono, Thibault Lac, Harald Beharie, Jaha Koo / CAMPO und Ania Nowak. Hendrik Quast zeigte im Oktober und Dezember seine abgründige Stand-up-Comedyshow Hairkunft, die auch zum Impulse Festival 2025 eingeladen wurde. Gezeigt wurden darüber hinaus die Premiere Faith Fiction von Turbo Pascal und Ssassin’s Creed (Lady says Stop) von Liina Magnea. Den Jahresabschluss 2024 machten CHICKS* mit ihrer Premiere MASTEKTOMIE. Ein bittersüßes Abschiedslied und das Gastspiel Get off von Katy Baird.
Mit 25 ausverkauften Vorstellungen, davon vier Premieren und insgesamt 29 Veranstaltungen boten die Tanztage Berlin 2025 im Januar ein abwechslungsreiches Tanz-, Performance-, Diskurs- und Vernetzungsprogramm. Nicht zuletzt der große Andrang an den Abendkassen und die vollen Wartelisten mit über 400 weiteren Besucher*innen verdeutlichen das bemerkenswert große Interesse des Publikums an diesem Festival. Über 200 eingegangene Bewerbungen für diese Festivalausgabe zeigen das kreative Nachwuchspotenzial Berlins und unterstreichen die Bedeutung der Tanztage Berlin als erstes Festival des Jahres sowie ihren Stellenwert als einzigartige Plattform für den choreografischen Nachwuchs.
Nach den Tanztagen präsentierte Eva Meyer-Keller ihre Premiere Turn The P/Age, ein Dialog über das Älterwerden, Frauengesundheit und Medizingeschichte. Neue Produktionen in den Sophiensælen kamen außerdem von Lulu Obermayer mit Rachel Troy, Unbestimmte Bewegung, Company Christoph Winkler, Isabelle Schad und Anton Kats / ILYICH. Zu Gast waren auch Melanie Jame Wolf mit Ballads of Outlaw Feelings, Teresa Vittucci mit SANE SATAN, Queer and Present Dangers/Sex von und mit Olympia Bukkakis, außerdem Arbeiten von Alex Franz Zehetbauer, Eszter Salamon, Kareth Schaffer // Construction Company und auch das Festival MaerzMusik mit zwei Produktionen. Simone Dede Ayivi organisierte im Februar 2025 mit Schwarze Kantine einen Netzwerk- und Austauschort für Schwarze Theatermacher*innen und die Drag Resources Action Group stellte im April ihr Programm und ihre Forderungen für Mindestarbeitsstandards im Bereich Drag im Festsaal vor.
Vom 15. bis zum 31.05.2025 fand das Internationale Performance-Festival Making Life in the Ruins in den Sophiensælen statt. Gezeigt wurden insgesamt zehn Gastspiele, darunter sechs deutsche Premieren, die zeitgenössische künstlerische Produktionen aus verschiedenen Teilen der Welt versammelten. Behutsam betrachteten die Arbeiten des Festivals die Geschichte neu und brachten vergangene mit künftigen Generationen in Dialog. Ideen, die sich überlebt haben, wurden verabschiedet und verlorene Heimaten mit neuen Zugehörigkeiten verbunden.
Im Juni 2025 eröffnete in der Kantine der Sophiensæle ein Ausstellungsteil der 13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. Unter dem Titel das flüchtige weitergeben versammelt die internationale Ausstellung noch bis zum 14.09. mehr als 60 Künstler*innen an insgesamt vier Ausstellungsorten und den Sophiensælen als Schwesternorganisation. Die Eröffnungsperformance der Berlin Biennale fand an zwei Abenden im Festsaal der Sophiensæle statt. Major Nom mit Shu1o1O, Ngar galay (Little Fish), Larmashee präsentierten mit The Beggars’ Convention, 2025 eine Schlüsselarbeit der Bewegung des zivilen Ungehorsams nach dem Putsch in Myanmar 2021.
Zum Ende der Spielzeit freuten wir uns außerdem noch über die Premieren von Flinn Works Carbon Negative – Kompensations-Performance und Simone Dede Ayivi & Kompliz*innen Hä?! und die Wiederaufnahme des Spaziergangs durch Berlin-Mitte von Ariel Efraim Ashbel and friends. Insgesamt sechsmal führten wir außerdem interessierte Besucher*innen bei der Historischen Hausführung durch die bald 120 Jahre alten Räume der Sophiensæle.
Ausblick:
In der Sommerpause wird erneut Tanz im August zu Gast sein. Das Festival läuft in diesem Jahr vom 13. bis 30.08. und zeigt zwei Produktionen in den Sophiensælen: suân ซ่วน von Nguyễn + Transitory und from rock to rock... aka how magnolia was taken for granite von Jeremy Nedd.
Die Sophiensæle eröffnen die Spielzeit 2025/2026 am 10./11.09. mit den Premieren Subjoyride von Boglárka Börcsök & Andreas Bolm und CROWD CONTROL von Oliver Zahn. Ceylan Öztrük zeigt im September die deutsche Premiere von Fourth Eye, 4.40 AM und wir freuen uns außerdem auf die Wiederaufnahmen von MASTEKTOMIE. Ein bittersüßes Abschiedslied von CHICKS* und LOUNGE von Marga Alfeirão mit Mariana Benengue, Myriam Lucas & Shaka Lion.
Weitere Premieren im Oktober kommen von Olivia Hyunsin Kim/ddanddarakim, Camille O (fka Hans Unstern) & Jule Flierl und Justin F Kennedy.
Vielen Dank für eine wunderbare Spielzeit an alle Künstler*innen, Freund*innen und Partner*innen der Sophiensæle. Wir freuen uns jetzt schon, Sie und euch alle im September 2025 wieder bei uns willkommen heißen zu dürfen.
- Ariel Efraim Ashbel and friends featuring Rachel Libeskind: Dialectics of Departure
- Göksu Kunak: INNOCENCE
- Ewa Dziarnowska: This resting, patience
- Gisèle Vienne: Jerk
- Isabelle Redfern/MamaNoSing: Datscha
- Henrike Iglesias & Miss Theatre: AFTERLIVES
- Olivia Hyunsin Kim/ddanddarakim: Be thankful, they said
- Kévin Bonono: A Sensation of a Truth
- Hendrik Quast: Hairkunft
- Turbo Pascal: Faith Fiction
- Liina Magnea: Ssassin’s Creed (Lady says Stop)
- Thibault Lac: Blue Roses
- Flinn Works & Afra Tafri Creations: No More! White Money
- Markus&Markus Theaterkollektiv: Matrix Reinsurance
- Gisèle Vienne: Crowd
- Harald Beharie: Batty Bwoy
- Jaha Koo / CAMPO: Haribo Kimchi
- Ania Nowak: Obelix Nutrix
- Marga Alfeirão: no c o r a ç ã o dela
- CHICKS* freies performancekollektiv: MASTEKTOMIE. Ein bittersüßes Abschiedslied
- Katy Baird: Get off
- Lulu Obermayer mit Rachel Troy: Rachel und ich
- Unbestimmte Bewegung: daniel’s destruction
- Eva Meyer-Keller: Turn The P/Age
- Melanie Jame Wolf: Ballads of Outlaw Feelings
- Company Christoph Winkler: Whispers of Wood
- LOUDsoft & Company Christoph Winkler: SCHRUMPF! Whispers of Wood
- Sasha Waltz: Travelogue I – Twenty to eight
- Simone Dede Ayivi: Schwarze Kantine
- Teresa Vittucci: SANE SATAN
- Olympia Bukkakis: Queer and Present Dangers/Sex
- Isabelle Schad: Bodies of Light & Close by, So far – Landscapes of Infinity
- Alex Franz Zehetbauer: An Evening with
- Kareth Schaffer // Construction Company: Bird Dances
- Drag Resources Action Group: D.R.A.G. Launch
- Isabel Lewis & Djibril Sall: Sip & Speak
- Agata Siniarska: null&void
- Anton Kats / ILYICH: After Hope
- Anton Kats / ILYICH: Cemetery of Melodies Alive
- Eszter Salamon: Voices & Witches
- NEW TECHNIQUES XII: Colleen Ndemeh Fitzgerald
- Tiran Willemse: Untitled (Nostalgia, Act 3)
- Basel Zaraa: Dear Laila
- Paula Almirón: The River and The Devil
- Enad Marouf: And Now It Is Night
- Adam Seid Tahir: Dawn
- marum/Hassandra: What We Witnessed Amongst The Wreckage Tour
- Ania Nowak: Future Tongues
- Irmãs Brasil: Eunuchs
- Netti Nüganen: The Myth: last day
- Ntando Cele: Wasted Land
- Flinn Works: Carbon Negative – Kompensations-Performance
- Simone Dede Ayivi & Kompliz*innen: Hä?!
- Jéssica Teixeira: MONGA