15/10 €
James Batchelor schafft mit Shortcuts to Familiar Places eine sehr persönliche Performance über den Körper als Ort der historischen und choreografischen Einschreibung.
Wie eine Karte, die ständig neu gezeichnet wird, durchläuft der Körper hier endlose Zyklen der Übertragung und Aufnahme. Welche Gesten, Formen und Muster sind es, die über die Zeit hinweg bestehen bleiben?
James Batchelors Tanzlehrerin Ruth Osborne wurde in den Methoden der Modern-Dance-Pionierin Gertrud Bodenwieser ausgebildet, die in der frühen Mitte des 20. Jahrhunderts visionäre Ansätze für Tanzausbildung und Choreografie entwickelte. Bodenwiesers Unterrichtsmethoden wurden nur selten filmisch dokumentiert und überlebten daher hauptsächlich in den Körpererinnerungen ihrer Schüler*innen. Nun erforscht James Batchelor die historischen Bewegungsfragmente, die im Körpergedächtnis nachklingen, und verknüpft sie mit seiner Methode der obsessiv-detaillierten, fast anatomischen Dekonstruktion. In zwei Soli und einem Duett findet er neue künstlerische Wege, um die Komplexität des Selbstausdrucks in der heutigen Zeit aufzuzeigen – und spiegelt zugleich den freien Geist der Ausdruckstanz-Ära wider.
JAMES BATCHELOR ist ein Choreograf und Performer aus Canberra, Australien. Seine künstlerische Praxis umfasst Bewegungsforschung und Performances, internationale Tourneen und Unterricht. Zu seinen jüngsten Arbeiten gehört "An Evening-length Performance", das bei Tanz im August (Sophiensaele) uraufgeführt wurde und 2021 im Tanzhaus nrw (Düsseldorf), Theatre de Vanves (Paris) und December Dance (Brügge) zu sehen war. Sein Solostück "Hyperspace" wurde 2019 als Teil der Aerowaves-Plattform ausgewählt und wurde seitdem über 50 Mal in Europa und Australien aufgeführt.
Choreografie, Performance James Batchelor Dramaturgie, Produktion Bek Berger Komposition Morgan Hickinbotham Performance Chloe Chignell Lichtdesign Vinny Jones Kostümdesign Juliane König Choreografische Beratung Ruth Osborne, Eileen Kramer, Carol Brown Forschungsberatung Michelle Potter
Eine Produktion von James Batchelor and Collaborators in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und vom Australia Council for the Arts, der Tanja Liedtke Stiftung, Michael Adena und Joanne Daly. Mit freundlicher Unterstützung von Tanzhaus NRW, QL2 Dance, Belconnen Arts Centre, Cocoon Dance Trauma Bar und Kino sowie Theaterhaus Mitte. Medienpartner: taz, die tageszeitung.