Sophiensæle
Sophiensæle

Tanztage/Sophiensæle Forever – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin

Programm

Saison 25/26
Musiktheater Ticket Premiere
Gespräch Eintritt frei
Versammlung Eintritt frei
Meet-Up Eintritt frei
Tanz, Performance Ticket Premiere

Tanztage/Sophiensæle Forever

Tanztage/Sophiensæle Forever

Tanzen? In THIS economy?
Die dreiteilige Publikation Sophiensæle Forever nimmt das 3-fache Jubiläum - des Gebäudes, des Theaters und der Tanztage Berlin - zum Ausgangspunkt für eine Reflexion über die (im)materiellen Bedingungen künstlerischer Produktion. Dass Kunst Arbeit ist, wissen wir. Und dennoch hält sich der Mythos, Liebe zur Kunst sei Antrieb genug, bis heute. Besonders sensibel spüren das diejenigen, die mit wenig Ressourcen und mit dem eigenen Körper als Material und Medium arbeiten: der choreografische Nachwuchs, dem die Tanztage seit 30 Jahren eine Bühne bieten.

Der erste Teil dieser Reihe widmet sich genau dieser Position. Melanie Jame Wolf schreibt in ihrem autobiografisch-poetischen Text No Arrival denjenigen, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen, eine besondere Sensibilität für die Widersprüche ihrer Zeit zu. Das Spannungsfeld zwischen künstlerischer Praxis und Kunstmarkt zeige sich, so Wolf, im Zeitalter der Austerität ungeschönt. 

In Body-Friendly Dance Floors beschreibt Ana Vujanović eine Welt, die sich „frei“ nennt – ebenso wie unsere Freie Szene –, während die tatsächliche Freiheit, über den eigenen Körper zu verfügen, ungleich verteilt bleibt. Nicht alle, so schreibt sie, überleben die vom künstlerischen Schaffen geforderte Prekarität, die wir als Mobilität, Freiheit und Flexibilität tarnen – getrieben von vermeintlicher Liebe und Leidenschaft. 

Elena Philipp schließlich zeichnet in Tanztage Berlin: 30 Jahre Berliner Tanzgeschichte die Entwicklung des Festivals nach – als relevantes, zugleich aber dauerhaft unterfinanziertes Stadtereignis, das sich immer in den Dienst der Künstler*innen gestellt habe. Geprägt durch die Sorgfalt und Hartnäckigkeit seiner Leiter*innen, lebe es bis heute vom Beharren darauf, dass künstlerische Arbeit Räume brauche, die mehr bieten als bloße Durchlässigkeit: Aufmerksamkeit, Fürsorge, Zeit.

Der erste Teil unserer Jubiläumspublikation ist ab 8.01.2026 online und im Druck erhältlich.