Sophiensæle

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GÖKSU KUNAK Ajaib Mahluqat (ACAYİP MAHLUKAT)

Göksu Kunak_Ajaib Mahluqat image proposal
Performance
Mai 11 12 13 14 | 21.00 Uhr
Tickets
Hochzeitssaal
15/10 €

Premiere 

auf Englisch

Acâibü'l-mahlûkāt ist eine persische (und später ins Osmanische übersetzte) Kosmologie aus dem 13. Jahrhundert. Mit Hilfe von mythologischen und erfundenen Figuren, erklärt sie die Welt. Das Buch erwähnt Menschen, Dschinnis, Himmelwesen, Edelsteine, Berge, Ozeane, Pflanzen und Bäume. Bilder zeigen Elefantenmenschen mit Flügeln, Kuhreptilien und viele andere eigenwillige Wesen. Inspiriert von dieser Welt beschäftigt sich Göksu Kunak mit Begriffen von Tarnung und Selbstzensur in Bezug zur Politik einer imaginären (!) Region und ihrer Diktatur(en).

Der Begriff der Taqiyya aus dem Islam steht in dieser Arbeit im Zentrum eines tiefergehenden Verständnisses von Tarnung: einer Hypercamouflage im Sinne einer Verschmelzung mit einem Charakter; von Geschlecht als Tarnung; Verstecken; Nischen und Tarnung als Schutz.

In der textbasierten Performance erscheinen die Bilder und Bewegungsmuster der Kreaturen aus dem Buch Acayip Mahlukat in einem Science-Fiction-Fantasiereich und werden ergänzt um Motive aus dem spekulativen Sachbuch „Cyclonopedia“ von Reza Negarestani. Aus einer spekulativen Perspektive auf den Nahen Osten stellt Göksu Kunak dabei Bezüge her zur südwestasiatischen Politik, (Un)Sichtbarkeit und (Un)Verschleierung, Pornografie, Zeit und Verfall.

GÖKSU KUNAK (Ankara, 1985) ist Künstler*in und Autor*in und lebt in Berlin. Göksus Interesse gilt Chronopolitiken und hybriden Texten, die sich mit dem performativen Jargon zeitgenössischer Lebensstile auseinandersetzen. Göksus englischsprachige Texte spielen aus nicht-muttersprachlicher Perspektive mit Mehrsprachigkeit und Syntax. Beeinflusst von der Kultur der Arabeske und der Spätmoderne, imaginiert Göksu neue Situationen auf Basis von realen Begegnungen, die die Problematik hetero-patriarchaler Strukturen aufzeigen. Göksu forscht zu den Themen Orientalismus, Selbst-Orientalisierung (die Wahrnehmung des „Östlichen" und wie „die*der Östliche“ sich selbst durch diese Konstruktion sieht), Tarnung und Selbstzensur. Göksu war für den Dieter-Ruckhaberle-Förderpreis nominiert und gehörte mit dem Stück Cabaret Portrait: Döner Blackout III zu den Gewinner*innen des Live Works Prize Vol. 8 der Centrale Fies. Mit Unterstützung des Berliner Senats und der Sophiensæle entstand 2021 das Stück AN(A)KARA.

ISABEL GATZKE arbeitet als Dramaturgin in Berlin und Zürich an der Schnittstelle von zeitgenössischem Tanz und Performance. Ihre Praxis zeichnet sich durch eine enge Verknüpfung von Dramaturgie als praktisch-theoretische Forschung sowie als Methode in künstlerischen Prozessen aus und ist von einer Auseinandersetzung mit Sprache und Bewegung geprägt. Auf diese Art und Weise arbeitete sie u.a. mit den Künstlerinnen Ana Lessing Menjibar, Judith Förster und Olivia Hyunsin Kim sowie im Team des Festivals Zürcher Theater Spektakel. Acayip Mahlukat ist nach AN(A)KARA und PETROL die dritte Zusammenarbeit mit Göksu Kunak.

NAGI GIANNI kombiniert künstlerische Disziplinen und stellt sich gerne immersive Räume vor, in denen Choreografie, Bühnenbild, Kostüme und Masken mit den Darsteller*innen eins werden, die sie bewohnen. Seit seinen ersten Kreationen hat er sich der Maske als Erweiterung der Körper und ihrer Identitäten genähert, um sie in Bezug auf ihre Umgebung zu verändern und Innerlichkeit mit Äußerlichkeit und das Intime und das Öffentliche miteinander zu konfrontieren. Er befragt die Identität des Selbst im digitalen Zeitalter und entwickelt eine traumgleiche Vorstellungswelt, in der das Tier, der Cyborg, das Mythologische und das Gespenstische aufeinandertreffen. Diese Figuren des Unheimlichen sind für ihn ein Mittel, um andere Beziehungen zur Wahrnehmung der Realität durch einen Ansatz zu eröffnen, der das bereits Bekannte und eindeutig Identifizierbare in Frage stellt und verdrängt.

FLORIAN GREß studierte Theaterwissenschaft, Geschichte sowie Kultur- und Medienmanagement an der Freien Universität Berlin. Als Produktionsleitung im Bereich Tanz und Performance arbeitet er derzeit mit Göksu Kunak, Enad Marouf, Layton Lachman und Jubal Battisti. Außerdem war er als freier Mitarbeiter für die Tanzplattform Deutschland 2022, Forecast / Skills e.V. sowie für mehrere Ausgaben von Tanz im August - Internationales Festival Berlin (2018-2021) tätig.

Annegret Schalke lebt und arbeitet als Tänzerin/Choreographin und Lichtdesignerin in Berlin. Sie ist Diplommathematikerin und schloss 2013 ein Studium im Fach Tanz, Kontext, Choreographie am HZT Berlin ab. Als Tänzerin arbeitete sie unter anderen mit Eva Meyer-Keller, Sheena McGrandles, Heiner Goebbels, Rose Beermann, Julian Weber. Sie entwirft außerdem Lichtdesigns im Bereich Tanz/Performance, beispielsweise in Zusammenarbeiten mit Enrico Ticconi & Ginevra Panzetti, mit Michelle Moura und anderen. Seit 2014 ist Teil der Licht-/Sound-/Video-Künstlerresidenzen Gangplank u.a. mit Bruno Pocheron. Sie ist Mitbegründerin des Choreograph*Innen Kollektivs B A G.

KONZEPT, PERFORMANCE, TEXT, INSTALLATION Göksu Kunak DRAMATURGIE Isabel Gatzke TON Studio Labour KOSTÜM Nagi Gianni LICHT DESIGN Annegret Schalke PRODUKTION Florian Greß

Eine Produktion von Göksu Kunak in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds. Die Recherchephase wurde unterstützt von FREISCHWIMMEN im Rahmen des Programms "Verbindungen fördern", gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch das Programm des Bundesverbandes Freie Darstellende Künste e.V. Medienpartner: taz.

Programm

Programm
Claire Vivianne Sobottke
à mort – Ein choreografischer Liederzyklus für drei Stimmen
Claire Vivianne Sobottke-Foto_MayraWallraff_Presse_final-
März 22 23 24 25 | 19.00 Uhr
Tickets
Tanz/Performance
Festsaal | 15/10 €

à mort ist eine performativ-musikalische Auseinandersetzung mit Prozessen der Dominanz, des Sterbens und Tötens. In einer vom Memento Mori inspirierten Installation aus natürlichen und künstlichen Materialien entstehen exzessive Szenen der Zerstörung. Die weibliche Stimme tritt in einer sterbenden Welt als kraftvolle physische Präsenz hervor und stellt das groteske, menschliche Dominazbegehren in Frage.

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März 31 | 19.00 Uhr
April 01 | 19.00 Uhr
Tickets
Performance
Festsaal | 15/10 €

Eine Bauchrednershow der anderen Art: Im Dialog mit einer chronisch kranken Klappmaulpuppe ergründet Hendrik Quast den Eigensinn des Darms. Zwischen Bauchredner und Krankheitspuppe entfacht sich ein Beziehungsdrama mit Fäkalhumor, Parodietherapie und Bauchgesang. Mit Mitteln der Unterhaltungskunst wird so das Geschehen oft unsichtbar bleibender chronischer Krankheiten inszeniert und es eröffnen sich neue Humorräume, in denen Krankheit kein Tabu mehr ist.

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April 01 02 | 17.00 Uhr
April 04 | 20.00 Uhr
Tickets
Hochzeitssaal | 15/10 €

Milliarden Jahre Widerhall entstand nach Reisen Naoko Tanakas in das kontaminierte Gebiet von Fukushima – ein Ort, an dem die Verbindung der Menschen zu ihrem Lebensraum für immer zerstört ist: In einer performativen Installation handelt Tanaka das ambivalente und konfliktreiche Verhältnis zwischen Menschen und Erde aus und lädt zu einer Reise in innere Landschaften.

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April 03 04 | 19.00 Uhr
April 03 04 | 21.00 Uhr
Tickets
Kantine | 15/10 €

Montag Modus: archive of futures präsentiert eine Performance-Installation, verortet im Grenzbereich zwischen Film, Tanz und Theater. Inspiriert von einer Begegnung mit drei älteren Tänzerinnen, die in den 1930er Jahren Teil des modernen Tanzes in Ungarn waren, erkundet Figuring Age in einer Choreografie der Erinnerungen, wie sich Widerstandstandsfähigkeit, Schweigen und Traumata in den Körper und in die Bewegung einschreiben.

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April 06 07 08 09 | 20.00 Uhr
Tickets
Festsaal | 15/10 €

Das choreografische Konzert We are going to Mars, das aus Videoarbeiten lokaler Künstler*innen in Uganda und den USA entstanden ist und mit der Live-Musik von Mourning [A] BLKstar zur Aufführung kommt, widmet sich der Geschichte des ersten afrikanischen Raumfahrtprogramms in Sambia.

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April 14 15
Tickets
Film/Video

Die Film-Version von The Making of Pinocchio ist parallel zur Bühnenshow auch online als Video on Demand verfügbar - für alle, die nicht ins Theater kommen können oder möchten. The Making of Pinocchio ist eine queere Überschreibung des Märchens von der lügenden Holzpuppe, die ein „echter Junge“ sein wollte. Cade & MacAskill resflektieren mit verspieltem Humor die eigene Liebesbeziehung während MacAskills gender transition und bewegen sich gekonnt zwischen Realität und Fiktion, Märchen und Autobiografie, Persönlichem und Politischem. >> HIEr GEHT ES ZUM VIDEO

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April 14 15 | 19.00 Uhr
Tickets
Festsaal | 15/10 €

The Making of Pinocchio ist eine queere Überschreibung des Märchens von der lügenden Holzpuppe, die ein „echter Junge“ sein wollte. In einem technisch versierten Live-Film-Dreh reflektieren Cade & MacAskill mit verspieltem Humor die eigene Liebesbeziehung während MacAskills gender transition und bewegen sich gekonnt zwischen Realität und Fiktion, Märchen und Autobiografie, Persönlichem und Politischem.

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April 14 15 | 21.30 Uhr
Tickets
Kantine | 15/10 €

Die Konzert-Performance begleitet die Veröffentlichung des ersten Solo-Pop-Albums von Astrit Ismaili, das von The Performance Agency in Zusammenarbeit mit Obsequeen, Lotic, Katu, Colin Self, Nömak, Europa und Mykki Blanco produziert wurde. Die Lyrics erzählen die Geschichte einer Pflanze, die einen physischen und spirituellen Wandel durchlebt, um die erste Blume der Welt zu werden. Das Projekt queert zeitgenössische Pop-Ästhetik und zeigt Kreativität als Strategie zur Überwindung existenzieller Grenzen.

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April 17 18 | 20.00 Uhr
Tickets
Festsaal | 15/10 €

Sorour Darabis Arbeiten beschäftigen sich mit Potentialen der Wiederaneignung, um aufzudecken, was durch binäres Denken verborgen liegt. In einer Art futuristischen Mythologie mit Wurzeln in sichtbaren und unsichtbaren, bewahrten und verlorengegangenen Tanztraditionen, hinterfragt Natural Drama das Konzept der „Natur“ und untersucht Darstellungen und Konstruktionen des sogenannten weiblichen Körpers.

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April 20 21 | 20.00 Uhr
April 22 23 | 18.00 Uhr
Tickets
Hochzeitssaal | 15/10 €

In dieser immersiven Arbeit zwischen Performance und Film geht das internationale, generationenübergreifende Team um Liz Rosenfeld Momenten des Wandels und der Transition nach. Durch die Geschichte von URSA, einem unfüllbaren Loch, wird der griechische Mythos um die Sternenbilder Ursa Major und Minor (der große und kleine Bär) aufgegriffen, während die eigenen Körper im Wandel untersucht werden.

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April 22 23 | 20.30 Uhr
Tickets
Festsaal | 15/10 €

In der Choreografie Untitled (Holding Horizon) führt Alex Baczyński-Jenkins seine Beschäftigung mit der Verhandung von Begehren, der Materialität von Gesten und den Affekten eines queeren Gemeinwesens fort. Durch sinnliche, verfremdete Gesten und den Boxstep – eine Bewegung, die in verschiedenen Gesellschaftstänzen verwendet wird – koexistieren Synchronisation, Genuss und Verbundenheit mit Desorientierung, Begrenzung und Verlust.

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April 27 28 29 | 20.00 Uhr
April 30 | 18.00 Uhr
Tickets
Festsaal | 15/10 €

There’s no business like show business. Melanie Jame Wolf und Teresa Vittucci fragen: Was braucht es, um eine Show great zu machen? Bekannt für ihre intensiven Solo-Arbeiten und kraftvolle Bühnenpräsenz nehmen die Künstlerinnen Entertainment, Theater und die Politik des Spektakels unter die Lupe. Als komisches Duo untersuchen sie dessen zärtlichen Intimitäten, die Macht über das Publikum und den Einfluss von Publikum und Raum auf die Show.

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April 28 29 30
Mai 01-08

Philosophiermaschine Online ist eine künstliche Intelligenz, die tote Denker*innen zu neuem Leben erweckt. Per Klick tritt das Online-Publikum mit Hannah Arendt, Karl Jaspers, Ernst Bloch und anderen in Dialog und kann ihre Themen für die Gegenwart neu verhandeln: Freiheit, Dissidenz, Anderssein, Zensur, gesellschaftliche Utopie, Hoffnung – zentrale Begriffe der europäischen Nachkriegsphilosophie. Sie entfalten vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen eine neue Relevanz.

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Mai 10 12 13 | 19.00 Uhr
Tickets
Festsaal | 15/10 €

Jeder erfolgreiche Blockbuster braucht einen zweiten Teil. Für das Markus&Markus Theaterkollektiv muss deshalb TITANIC II auf die Bühne. Das Sequel fängt dort an, wo der Film aufgehört hat: auf dem Meeresgrund. Es braucht also Sand, richtig viel Sand. Die Menschheit verbraucht jedes Jahr doppelt so viel Sand, wie alle Flüsse nachliefern. Die Folgen dieses Raubbaus sind greifbar. TITANIC II ist Kollisionskurs, Melodram, ein Telegramm vom sinkenden Schiff.

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Mai 11 12 13 14 | 21.00 Uhr
Tickets
Hochzeitssaal | 15/10 €

Inspiriert von den Fabelwesen und mythologischen Figuren aus Acâibü’l-mahlûkat, beschäftigt Göksu Kunak sich mit Begriffen von Tarnung und Selbstzensur. Die persische Kosmologie aus dem 13. Jahrhundert wurde ins Osmanische und später, mit Vorwort des aktuellen Präsidenten, ins Türkische übersetzt. Aus einer spekulativen Perspektive auf den Nahen Osten untersucht Kunak (Un)Sichtbarkeit und (Un)Verschleierung und das Konzept der Taqiyya aus dem Islam als Hypercamouflage.

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Specials

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Festival

Queer Darlings 4

Grafik
© Jan Grygoriew

april 14–23

Zum vierten und letzten Mal präsentieren die Sophiensæle die beliebte Frühlingsreihe Queer Darlings und bringen alte und neue Lieblinge nach Berlin. Die Arbeiten lokaler und internationaler Künstler*innen beschäftigen sich mit persönlichen und gesellschaftspolitischen Momenten der Veränderung, des Übergangs, der Krise und der Transition(en). Dazu überschreiben sie Volkstänze und -erzählungen, Märchen und Mythen aus queerer Perspektive, um humorvolle, immersive, sinnliche und fantasievolle Bühnenwelten jenseits binärer Normen zu erschaffen – und das Potenzial queerer Imagination für neue Visionen des Zusammenlebens zu feiern.

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Service

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Begleitprogramm

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