Sophienstrasse 18
10178 Berlin-Mitte
Saison 24/25
12:00–15:00
Festsaal
Workshop
20:00
Hochzeitssaal
Tanz Ticket Premiere
20:00
Hochzeitssaal
20:00
Hochzeitssaal
20:00
Hochzeitssaal
Tanztheater Ticket Premiere
Tanztheater Ticket
Tanztheater Ticket
Tanztheater Ticket
17:00
Start: Zur letzten Instanz (Waisenstraße 14-16, 10179 Berlin)
Performativer Spaziergang Ticket
Tanz Ticket Premiere

GÖKSU KUNAK:
Ajaib Mahluqat (ACAYİP MAHLUKAT)

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GÖKSU KUNAK:
Ajaib Mahluqat (ACAYİP MAHLUKAT)
Performance/Installation
auf Englisch

Premiere 

Performances
11. Mai | Göksu Kunak mit FRZNTE
12. Mai | Göksu Kunak
13. Mai | Göksu Kunak mit Andrés Sanjuan
14. Mai | Göksu Kunak mit Tischa „THE TIGRESS“

Acâibü'l-mahlûkāt ist eine persische – später ins Osmanische und später ins Türkische mit einem Vorwort des aktuellen Präsidenten übersetzte – Kosmologie aus dem 13. Jahrhundert. Mit Hilfe von mythologischen und erfundenen Figuren, erklärt sie die Welt. Das Buch erwähnt Menschen, Dschinnis, Himmelwesen, Edelsteine, Berge, Ozeane, Pflanzen und Bäume. Bilder zeigen Elefantenmenschen mit Flügeln, Kuhreptilien und viele andere eigenwillige Wesen. Inspiriert von dieser Welt beschäftigt sich Göksu Kunak mit Begriffen von Tarnung und Selbstzensur in Bezug zur Politik einer imaginären (!) Region und ihrer Diktatur(en).

Der Begriff der Taqiyya aus dem Islam steht in dieser Arbeit im Zentrum eines tiefergehenden Verständnisses von Tarnung: einer Hypercamouflage im Sinne einer Verschmelzung mit einem Charakter; von Geschlecht als Tarnung; Verstecken; Nischen und Tarnung als Schutz.

In der textbasierten Performance erscheinen die Bilder und Bewegungsmuster der Kreaturen aus dem Buch Acayip Mahlukat in einem Science-Fiction-Fantasiereich und werden ergänzt um Motive aus dem spekulativen Sachbuch „Cyclonopedia“ von Reza Negarestani. Aus einer spekulativen Perspektive auf den Nahen Osten stellt Göksu Kunak dabei Bezüge her zur südwestasiatischen Politik, (Un)Sichtbarkeit und (Un)Verschleierung, Pornografie, Zeit und Verfall.

Nach der Performance wandelt sich das Format in eine Installation und das Publikum kann sich frei durch den Raum bewegen. In diesem Teil der Arbeit werden explizite/pornografische Inhalte in einem Video gezeigt und in einem Text im Hintergrund thematisiert.

Wenn aus den folgenden Informationen Fragen offenbleiben, wenden Sie sich gerne an Hannah Aldinger unter barrierefreiheit@sophiensaele.com oder 030 27 89 00 35. Bitte beachten Sie, dass sich Einzelheiten gegebenenfalls bis zum Veranstaltungstag ändern. Sollten Sie deshalb erst nach dem Erwerb Ihres Tickets erfahren, dass die Vorstellung für Sie nicht länger barrierefrei ist, können Sie uns bis 5 Werktage nach der Veranstaltung für eine Ticketrückgabe unter ticketing@sophiensaele.com oder 030 27 89 00 45 kontaktieren (Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr).

Dauer

  • Ca. 90 Minuten
  • Ca. 60 Minuten Performance und 30 Minuten Installation.
  • Am Ende der Vorstellung wandelt sich das Format von einer Performance in eine Installation.

Sprache

  • Englische Lautsprache
  • In der ersten Hälfte der Performance läuft ein englischer Text vom Band. Der Text ist ab Beginn der Installation auch aus Ausdruck verfügbar (auf Englisch und Deutsch). Außerdem finden Sie einen QR-Code zum Text (auf Englisch und Deutsch) auf dem Abendzettel. 

Bühne

  • Auf der Bühne wird spiegelndes Material verwendet.
  • Auf der Bühne wird mit Talg-Pulver gearbeitet. Der Talg verteilt sich im Raum. Daher kann es an einigen Stellen zu Kontakt mit dem Talg kommen.

Licht

  • Die Lichtsituation im Publikum ist zu Beginn hell. Dann wird es langsam dunkler im Publikum, bis der Publikumsbereich ganz im Dunkeln ist.
  • Auf der Bühne kommt eher gedimmtes Licht zum Einsatz.
  • An einer Stelle wird flackerndes Licht eingesetzt. 
  • Es kommt zum Einsatz von blendendem Licht.
  • Stellenweise gibt es Momente kompletter Dunkelheit.

Sound

  • Die Performance spielt mit intensivem Sound. Es kommt laute und poppige Musik zum Einsatz.
  • Ab der zweiten Hälfte der Performance kommen stellenweise stark basslastige Töne zum Einsatz.

Sonstige Effekte

  • Es kommt Nebel zum Einsatz.
  • Es gibt zwei kleine und einen größeren Bildschirm auf der Bühne, die zwei verschiedene Projektionen zeigen. In den Projektionen sind sich wiederholende Bewegungen zu sehen.
  • Göksus Co-Performer*innen wechseln bei jeder Vorstellung. Somit kann es ab der zweiten Hälfte der Performance zu variierenden Effekten bei jeder Show kommen. 
  • Bei der Premiere am 11. Mai kommt Dunst zum Einsatz (während Auftritt der Co-Performerin).

Publikum

  • Bestuhlte Tribüne auf der linken und rechten Seite des Raumes in drei Reihen.
  • 2 Sitzsackplätze buchbar nach Verfügbarkeit
  • 2 Rollstuhlplätze buchbar nach Verfügbarkeit
  • Zu Beginn wird das Publikum direkt angesprochen (Antwort freiwillig).
  • Nach der Performance serviert Göksu dem Publikum Getränke. Dann wandelt sich das Format in eine Installation. Während der Installation kann sich das Publikum frei durch den Raum bewegen.

Early Boarding
Falls die Tür zum Saal aus künstlerischen Gründen erst sehr kurz vor Vorstellungsbeginn öffnet, besteht die Möglichkeit zum Early Boarding.

Tickets

  • Über das Kartentelefon reservierbar unter 030 283 52 66, Montag bis Freitag von 16-18 Uhr
  • Über den Online-Ticketshop
  • An der Abendkasse

Weitere Informationen zur Barrierefreiheit finden Sie außerdem hier.

KONZEPT, TEXT, INSTALLATION Göksu Kunak PERFORMANCE Göksu Kunak mit FRZNTE (am 11. Mai), Andrés Sanjuan (am 13. Mai), Tischa “THE TIGRESS” (am 14. Mai) DRAMATURGIE Isabel Gatzke TON LABOUR KOSTÜM Nagi Gianni LICHT DESIGN Annegret Schalke PRODUKTION Florian Greß

Eine Produktion von Göksu Kunak in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds. Die Recherchephase wurde unterstützt von FREISCHWIMMEN im Rahmen des Programms "Verbindungen fördern", gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch das Programm des Bundesverbandes Freie Darstellende Künste e.V. Medienpartner: King Kong Magazine, taz. die tageszeitung. 

GÖKSU KUNAK (Ankara, 1985) ist Künstler*in und Autor*in und lebt in Berlin. Göksus Interesse gilt Chronopolitiken und hybriden Texten, die sich mit dem performativen Jargon zeitgenössischer Lebensstile auseinandersetzen. Göksus englischsprachige Texte spielen aus nicht-muttersprachlicher Perspektive mit Mehrsprachigkeit und Syntax. Beeinflusst von der Kultur der Arabeske und der Spätmoderne, imaginiert Göksu neue Situationen auf Basis von realen Begegnungen, die die Problematik hetero-patriarchaler Strukturen aufzeigen. Göksu forscht zu den Themen Orientalismus, Selbst-Orientalisierung (die Wahrnehmung des „Östlichen" und wie „die*der Östliche“ sich selbst durch diese Konstruktion sieht), Tarnung und Selbstzensur. Göksu war für den Dieter-Ruckhaberle-Förderpreis nominiert und gehörte mit dem Stück Cabaret Portrait: Döner Blackout III zu den Gewinner*innen des Live Works Prize Vol. 8 der Centrale Fies. Mit Unterstützung des Berliner Senats und der Sophiensæle entstand 2021 das Stück AN(A)KARA.

ISABEL GATZKE arbeitet als Dramaturgin in Berlin und Zürich an der Schnittstelle von zeitgenössischem Tanz und Performance. Ihre Praxis zeichnet sich durch eine enge Verknüpfung von Dramaturgie als praktisch-theoretische Forschung sowie als Methode in künstlerischen Prozessen aus und ist von einer Auseinandersetzung mit Sprache und Bewegung geprägt. Auf diese Art und Weise arbeitete sie u.a. mit den Künstlerinnen Ana Lessing Menjibar, Judith Förster und Olivia Hyunsin Kim sowie im Team des Festivals Zürcher Theater Spektakel. Acayip Mahlukat ist nach AN(A)KARA und PETROL die dritte Zusammenarbeit mit Göksu Kunak.

NAGI GIANNI kombiniert künstlerische Disziplinen und stellt sich gerne immersive Räume vor, in denen Choreografie, Bühnenbild, Kostüme und Masken mit den Darsteller*innen eins werden, die sie bewohnen. Seit seinen ersten Kreationen hat er sich der Maske als Erweiterung der Körper und ihrer Identitäten genähert, um sie in Bezug auf ihre Umgebung zu verändern und Innerlichkeit mit Äußerlichkeit und das Intime und das Öffentliche miteinander zu konfrontieren. Er befragt die Identität des Selbst im digitalen Zeitalter und entwickelt eine traumgleiche Vorstellungswelt, in der das Tier, der Cyborg, das Mythologische und das Gespenstische aufeinandertreffen. Diese Figuren des Unheimlichen sind für ihn ein Mittel, um andere Beziehungen zur Wahrnehmung der Realität durch einen Ansatz zu eröffnen, der das bereits Bekannte und eindeutig Identifizierbare in Frage stellt und verdrängt.

FLORIAN GREß studierte Theaterwissenschaft, Geschichte sowie Kultur- und Medienmanagement an der Freien Universität Berlin. Als Produktionsleitung im Bereich Tanz und Performance arbeitet er derzeit mit Göksu Kunak, Enad Marouf, Layton Lachman und Jubal Battisti. Außerdem war er als freier Mitarbeiter für die Tanzplattform Deutschland 2022, Forecast / Skills e.V. sowie für mehrere Ausgaben von Tanz im August - Internationales Festival Berlin (2018-2021) tätig.

Annegret Schalke lebt und arbeitet als Tänzerin/Choreographin und Lichtdesignerin in Berlin. Sie ist Diplommathematikerin und schloss 2013 ein Studium im Fach Tanz, Kontext, Choreographie am HZT Berlin ab. Als Tänzerin arbeitete sie unter anderen mit Eva Meyer-Keller, Sheena McGrandles, Heiner Goebbels, Rose Beermann, Julian Weber. Sie entwirft außerdem Lichtdesigns im Bereich Tanz/Performance, beispielsweise in Zusammenarbeiten mit Enrico Ticconi & Ginevra Panzetti, mit Michelle Moura und anderen. Seit 2014 ist Teil der Licht-/Sound-/Video-Künstlerresidenzen Gangplank u.a. mit Bruno Pocheron. Sie ist Mitbegründerin des Choreograph*Innen Kollektivs B A G.

LABOUR ist eine in Berlin ansässige Soundgruppe, die von Farahnaz Hatam und Colin Hacklander geleitet wird. Ihre Praxis erforscht Wahrnehmung und soziale Situationen durch digitale Klangsynthese, algorithmische Komposition, Perkussion, Psychoakustik und Klang für architektonische Räume. Gleichzeitig wollen sie ein erhöhtes sensorisches Bewusstsein ihrer Zuhörer*innen stimulieren, indem sie aktives Zuhören fördern und anerkennen, dass sich der akustische Raum von außen nähert, aber in erster Linie ein innerer Raum bleibt. Der Name LABOUR ist zum Teil von einer frühen Definition von Marx inspiriert, die dem Bereich der Arbeit eine ontologische Bedeutung beimisst. Wie der Philosoph Christopher J. Arthurs formulierte, ist Arbeit (Labour) „die ontologisch grundlegende produktive Tätigkeit, in der und durch die man wird, was man ist“. Die Arbeit von LABOUR konzentriert sich auf zwei verschiedene Bereiche: bildende Kunst und Konzerte, wobei ein Interesse an erweiterten Formaten besteht. Zu ihren langjährigen Mitarbeiter*innen gehören die Künstler*innen Evelyn Bencicova, Enes Güç, Zeynep Schilling und Isabel Lewis.

FRZNTE ist DJ, Pole-Performerin und Kulturproduzentin. In ihren Pole-Performances verbindet sie performative, choreografische und skulpturale Elemente, wobei sie sich häufig auf den architektonischen Kontext bezieht. Ihr sich um die Stange schlingender und bewegender Körper wird zur kinetischen Skulptur und Geste von Empowerment. FRZNTE arbeitete u.a. mit Transmoderna zusammen, einem Kollektiv für digitale Kunst und elektronische Musik, das von DJ Dixon mitbegründet wurde, und performte mit Peaches an der Deutschen Oper Berlin. Der Regisseur Tilman Hecker lud sie ein, im Rahmen von glasshouse.berlin bei Bethy Trio (Spreehalle Berlin)sowie Rochambeau Study#2 & #3 (Volksbühne) zu performen. Außerdem tourt FRZNTE gemeinsam mit der isländischen Musikerin Apex Anima, mit der sie eine hochenergetische audiovisuelle Live-Show entwickelte, in der ätherische mit physischen, statischen und akrobatischen Momenten verschmelzen.

Tischa Thomas, aka The Tigress, kommt ursprünglich aus New York City und lebt seit 2019 in Berlin. Tischa, die früher als professionelle Weltklasse-Athletin antrat und den 3. Platz im Frauen-Bodybuilding belegte, beschloss, sich als Athletin zurückzuziehen und ihr Interesse als Künstlerin im Bodybuilding zu verfolgen. Jetzt, als kreative Tanz-Performerin, hat Tischa, eine 53-jährige Mutter von drei erwachsenen Kindern und neun Enkelkindern, die Bühne gewechselt und nutzt ihren Körper als künstlerisches Medium, um ihre Botschaft auszudrücken. Mit ihren kühnen Performances fordert sie weiterhin alle gesellschaftlichen Schönheitsnormen und negativen Stereotypen darüber, wie Frauen in der heutigen Gesellschaft aussehen, sich verhalten und zeigen sollten, heraus und bricht mit ihnen. Tischas Performances, Muscles In Motion und P.O.P. Culture, haben sowohl Frauen als auch Männer dazu inspiriert, sich zu trauen, ihr wahres, authentisches Selbst zu akzeptieren und darauf uneingeschränkt stolz zu sein!

Andrés Sanjuan ist ein in Amsterdam lebender bildender Künstler. Er ist Teil des Fotografie-Departments an der Gerrit Rietveld Academy, NL. Seine Arbeit dreht sich um Porträts, Bewegung und das Intime. Seine Praxis umfasst persönliche Projekte und ein wachsendes Portfolio an redaktionellen und kommerziellen Aufträgen. Letztere ermöglichen es ihm, mehr Zeit in der Praxis zu verbringen. Im Zentrum seiner Arbeit steht die Faszination für das Flüchtige, das Intensive, das Grenzüberschreitende, das Vergnügen und den Herzschmerz.  Andrés verbindet seine Leidenschaft für das visuelle Medium mit seiner Liebe zum Klettern und zur freien Natur.

  • Göksu Kunak_c_Spyros Rennt 04 2
    © Spyros Rennt
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    © Göksu Kunak
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