Risk and Resilience – Sophiensæle | Freies Theater in Berlin
Risk and Resilience
OKTOBER 08 – NOVEMBER 01
Im Rahmen unseres Performance-Festivals Risk and Resilience laden wir zu Training und Reflexion künstlerischer, psychischer und politischer Widerstandsfähigkeit!
Konzepte der Resilienz – also der Fähigkeit, an Krisen zu wachsen – standen schon vor der Corona-Pandemie hoch im Kurs. Oft wird dabei jedoch unterschlagen, dass die Bedingungen für diese Widerstandskraft je nach gesellschaftlicher Position ganz unterschiedliche sind. In Zeiten zunehmender Angriffe auf die Gleichberechtigung und Unversehrtheit von Frauen und Minderheiten ist der Begriff der Resilienz zum Kampfbegriff in queerfeministischen, antirassistischen und anderen aktivistischen Begegnungen geworden. Nicht zuletzt auf diesem Weg finden widerständige Strategien zurzeit verstärkt Eingang in die Künste.
Doch in der aktuellen Krisenzeit wächst auch die Skepsis gegenüber Forderungen nach persönlicher Stabilität/Resilienz, sind sie doch oft auf Leistungssteigerung und Flexibilisierung ausgerichtet und folgen damit neoliberalen Marktlogiken. Dabei werden die Kapazitäten und Bedürfnisse all jener ignoriert, die in unserer Gesellschaft strukturell benachteiligt sind. Da stellt sich doch die Frage, ob Erschöpfung und transparenter Umgang mit der eigenen Verwundbarkeit nicht angemessenere Reaktionen sind, um den aktuellen gesellschaftlichen Überforderungen und Bedrohungen zu begegnen – und vor allem auch, um deren Veränderung einzuleiten.
In Aufführungen, Installationen, Spaziergängen, Online-Workshops und Vorträgen verhandeln die Künstler*innen des Festivals die riskanten Zusammenhänge von Resilienz und Verletzlichkeit. Die Zeiten der Pandemie haben diese zweifellos zu den Themen der Stunde erhoben und das Festival seit seiner Konzeption im vergangenen Herbst verändert. Einige ursprünglich geplante internationale Gastspiele können aus gegebenem Anlass leider nicht stattfinden - neue, lokale und digitale Formate sind an ihrer Stelle entstanden.
MIT Navild Acosta + Fannie Sosa, Olympia Bukkakis, Simone Dede Ayivi, Jule Flierl/Luise Meier/Vera Pulido, Flinn Works, Peter Frost, Marjani Forté-Saunders, Daniel Hellmann, Henrike Iglesias, Olivia Hyunsin Kim, María do Mar Castro Varela, Liz Rosenfeld, Claire Vivianne Sobottke/Michael Turinsky/Teresa Vittucci, Jess Thom, u.v.m. KURATION Joy Kristin Kalu
Das Festival wird gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Medienpartner: taz. die tageszeitung, tipBerlin.
- Daniel Hellmann / Soya the Cow: In Walking Distance
- Navild Acosta + Fannie Sosa: Black Power Naps
- Olympia Bukkakis: A Touch of the Other
- Elischa Kaminer: In Walking Distance
- Navild Acosta + Fannie Sosa: Choir of the Slain (Part XX)
- Peter Frost: In Walking Distance
- Henrike Iglesias: Academy
- María do Mar Castro Varela: Zweifeln erlernen – Egoismus verlernen
- Politics of Love #8 Resilienz
- Olivia Hyunsin Kim: In Walking Distance
- Simone Dede Ayivi & Kompliz*innen: The Kids Are Alright
- Liz Rosenfeld: In Walking Distance
- Marjani Forté-Saunders + Meena Murugesan: Memoirs of a Unicorn: A Film (First Cut)
- Jess Thom: Biscuits without Borders:
- Lernen aus dem Lockdown? Nachdenken über Freies Theater.
- Jess Thom: Disability Culture in a time of Pandemic
- Flinn Works: Learning Feminism from Rwanda
- Teresa Vittucci, Michael Turinsky + Claire Vivianne Sobottke: We Bodies
- Jule Flierl, Luise Meier oder Vera Pulido: In Walking Distance